Öl- und Gasunternehmen blicken optimistisch in die Zukunft

 Öl- und Gasunternehmen blicken optimistisch in die Zukunft

Der technologische Wandel macht nicht am Bohrturm Halt, sondern betrifft auch das Back-Office, die Lieferkette, Strategie, Prozesse und die Unternehmenskultur. Bild: Siemens

Zum ersten Mal seit dem Einbruch der Rohölpreise im Jahr 2014 schauen die Vorstandsvorsitzenden der Öl- und Gasunternehmen wieder sehr positiv in die Zukunft. 60 Prozent von ihnen erwarten in den kommenden zwölf Monaten ein Wachstum der Weltwirtschaft. Das ist eines der Ergebnisse der 21. Umfrage „Annual Global CEO Survey“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC).

Von den befragten CEOs geben 83 Prozent an, dass sie recht oder sehr zuversichtlich sind, dass ihr eigenes Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten ein Umsatzwachstum verzeichnen wird. Bei der Frage, wie sich die Situation in den nächsten drei Jahren darstellt, zeigen sich noch mehr Führungskräfte optimistisch. 91 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass ihr Konzern in den kommenden 36 Monaten reüssiert.

„Die meisten Vorstände haben ihre Hausaufgaben gemacht, indem sie die Kosten deutlich reduziert haben“, erläutert Norbert Schwieters, Leiter Energiewirtschaft bei PwC. Da außerdem die größten Volkswirtschaften der Welt wieder auf den Wachstumspfad zurückkehrten, gingen die CEOs (Chief Executive Officer) davon aus, dass in der nahen Zukunft die Nachfrage nach Energieprodukten steige. Vor diesem Hintergrund prognostizierten 48 Prozent der Chefs, dass sie einstellen würden, wohingegen nur zwölf Prozent davon ausgingen, dass die Belegschaft schrumpfen werde.

Allianzen geben den Unternehmen Schub

Zwar sind die meisten Vorstandsvorsitzenden der Ansicht, dass ihre Unternehmen organisch wachsen werden, doch setzen sie auch auf anorganisches Wachstum. 60 Prozent der CEOs gaben an, dass strategische Allianzen ihnen diesbezüglich weiterhelfen werden. Immerhin noch 39 Prozent der Befragten befürworten Fusionen und Übernahmen. Schon in der jüngeren Vergangenheit schmiedeten viele Unternehmen Allianzen, um das Risiko, aber auch das Wissen zu teilen, die Investitionskapazität in der gesamten Wertschöpfungskette zu erhöhen und die Unternehmensführung zu stärken. „Manche Firma aus der Branche hat sich aber auch mit Technologieunternehmen verbündet, um bei der Umsetzung digitaler Technologien wie zum Beispiel dem Internet of Things schneller voranzukommen“, erklärt Nobert Schwieters.

Führungskräfte: Digitalprofis machen sich rar

Der technologische Wandel macht aber nicht am Bohrturm Halt, sondern betrifft auch das Back-Office, die Lieferkette, Strategie, Prozesse und die Unternehmenskultur. Ein Wandel letzterer ist von immanenter Bedeutung, um die Vorteile der digitalen Transformation wie zum Beispiel Kostenreduzierung und schnellere Entscheidungsprozesse vollauf nutzen zu können, aber auch um Digitaltalente anzulocken. Das ist den Vorstandsvorsitzenden durchaus bewusst: 85 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass in ihren Unternehmen neben den IT-Fähigkeiten auch die so genannten Soft Skills gestärkt werden müssen. Zwar sind die CEOs mit Blick auf die wirtschaftliche Lage insgesamt positiv gestimmt, doch ein Punkt bereitet ihnen Kopfzerbrechen: der Kampf um die „klugen Köpfe“. 67 Prozent sorgen sich darum, dass nicht genügend junge Digitalprofis auf dem Arbeitsmarkt zu finden sein werden. (ig)