Hoffnungszeichen für den Freihandel

 Hoffnungszeichen für den Freihandel

Mexiko – hier ein Blick in die Produktion von Bosch in Toluca – rückt 2018 in den Fokus des VDMA. Bild: Bosch

Allen Unkenrufen zum Trotz war 2017 kein schlechtes Jahr für den Freihandel. „Zwar gab es in diesem Jahr wegen Trumps Protektionismus, dem laufenden Brexit-Verfahren und dem andauernden Stillstand in der Welthandelsorganisation WTO auch Rückschläge für den Freihandel“, resümiert Ulrich Ackermann, Leiter VDMA Außenwirtschaft. „Tatsächlich brachte 2017, ausgehend von der Europäischen Union, aber auch sehr viele positive Entwicklungen“.

Neben dem Abschluss des Freihandelsabkommens mit Japan (JEFTA) und dem vorläufigen Inkrafttreten des Abkommens mit Kanada (CETA) ist aus Sicht des Maschinenbaus auch die kurz vor dem Abschluss stehende Modernisierung des Freihandelsabkommens mit Mexiko zu auf der Habenseite zu nennen. „Die EU und Mexiko wollen beweisen, dass bei gegenseitigem politischen Willen ein Weg zu einem raschen Verhandlungsabschluss gefunden werden kann“, erläutert Ulrich Ackermann. „Das hätte Vorbildfunktion für die weiteren Verhandlungen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten.“

Das im Dezember endgültig abgeschlossene Freihandelsabkommen der EU mit Japan schafft ab 2019 einen offenen Handelsraum für 600 Millionen Menschen. Wichtig für den Maschinenbau ist dabei die grundsätzliche Nutzung internationaler Standards und Regeln im bilateralen Warenaustausch, die geplante gemeinsame Erarbeitung von Standards und der erleichterte Zugang bei öffentlichen Aufträgen in Japan.

Mexiko steht 2018 besonders im Fokus

Die Europäische Union und Mexiko setzten nach Überzeugung des VDMA zum Jahresende 2017 ein positives Signal für Freihandel und gegen Marktabschottung. Nach noch nicht einmal zweijährigen intensiven Verhandlungen ist die politische Grundsatzvereinbarung über die Modernisierung des Freihandelsabkommens in greifbarer Nähe. Profitieren dürften der deutsche und europäische Maschinenbau vor allem von einem besseren Marktzugang durch modernisierte Ursprungsregeln, die Anerkennung internationaler Standards und den Zugang zu öffentlichen Beschaffungsaufträgen.

Mexiko wird 2018 in Deutschland besondere Aufmerksamkeit erfahren: Das mittelamerikanische Land ist im April Gastland der Hannover Messe mit zahlreichen Beteiligungen mexikanischer Unternehmen und einem politischen Dialog auf höchster Ebene. Auch die Verhandlungen für das geplante Freihandelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten haben im laufenden Jahr nach Ansicht des VDMA erhebliche Fortschritte gemacht. Zwar habe der Abschluss nicht wie geplant schon 2017 erreicht werden können, die Verhandlungen befänden sich aber auf der Zielgeraden. Wie so häufig, seien im Agrarbereich noch Hürden zu nehmen. (ig)