Führungsrolle in der Industriellen Digitalisierung

 Führungsrolle in der Industriellen Digitalisierung

Der Umsatz mit digitalen Technologien stieg bei Siemens 2017 auf 5,2 Milliarden Euro – davon entfallen vier Milliarden Euro auf Software und 1,2 Milliarden Euro auf digitale Services. Bild: Siemens

Siemens nimmt bei der Digitalisierung weiter Fahrt auf und richtet als weltweit erstes Unternehmen 20 Zentren für digitale Kunden Applikationen in der Industrie ein. Jedes dieser „MindSphere Application Center“ für digitale Angebote von Siemens ist auf eine bestimmte Branche spezialisiert und umfasst mehrere Standorte in verschiedenen Ländern. Dort entwickeln bereits heute rund 900 Softwareentwickler, Datenspezialisten und Ingenieure digitale Innovationen für Datenanalyse und Maschinelles Lernen – gemeinsam mit Kunden von Siemens.

Die Entwicklung der neuen Lösungen läuft dabei auf MindSphere, dem Cloud-basierten Betriebssystem für das Internet der Dinge. Um nahe an den Kunden zu sein, verteilen sich die 20 Zentren auf rund 50 Standorte in 17 Ländern weltweit. „Wir bauen unsere Führungsrolle bei der Industriellen Digitalisierung weiter aus“, kommentiert Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender von Siemens. „Mit unserer globalen Erfahrung in Elektrifizierung, Automatisierung und der Industriellen Softwarekompetenz schaffen wir einen optimalen Nutzen für unsere Kunden, den kein Anderer so leistungsfähig abbilden kann.“

Im abgelaufenen Geschäftsjahr baute Siemens bei Softwarelösungen und digitalen Dienstleistungen seinen Vorsprung weiter aus. So stieg der Umsatz mit digitalen Technologien auf 5,2 Milliarden Euro – davon entfallen vier Milliarden Euro auf Software und 1,2 Milliarden Euro auf digitale Services. Das entspricht einer Steigerung von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt Siemens deutlich über dem Marktwachstum von etwa acht Prozent. „Wir treiben die Digitalisierung jetzt noch schneller voran“, erläutert Siemens Chief Technology Officer Roland Busch. Nun wolle man mit eigenem Branchenwissen Lösungen skalieren und das Geschäft weiter verbreitern. Mit den MindSphere Application Centers unterstütze man die eigenen Kunden in aller Welt optimal auf ihrem Weg ins digitale Zeitalter.

Kooperation mit Amazon Web Services

Siemens hat das IoT-Betriebssystem MindSphere vor rund einem Jahr unternehmensweit ausgerollt. Derzeit sind rund eine Million Geräte und Systeme über MindSphere angeschlossen. Ende des Geschäftsjahres 2018 sollen es 1,25 Millionen sein. Ab Januar 2018 wird das Betriebssystem zudem auf Amazon Web Services (AWS) verfügbar sein – damit kooperiert Siemens als weltweiter Marktführer in der Industriellen Automatisierung mit der internationalen Nummer eins bei Cloud-Lösungen. Anwender profitieren dabei von einer leistungsfähigeren Entwicklungsumgebung, zusätzlichen Analysefunktionen und einer erweiterten Konnektivität.

Auf MindSphere lassen sich industrielle Applikationen sowie Digitale Services entwickeln und betreiben. So können beispielsweise die immensen Datenmengen, die eine Anlage erzeugt, schnell und effizient gesammelt, ausgewertet und genutzt werden – etwa, um die Leistung und Verfügbarkeit von Systemen zu verbessern. Die Technologie unterstützt zudem Kunden beim Auswerten und Nutzen ihrer Daten, um neuartige Einblicke zu erhalten. So lassen sich Ausfälle prognostizieren und verhindern oder Rückschlüsse für das Produkt und dessen Fertigung ziehen. Ebenso kann der Nutzer völlig neue Geschäftsmodelle entwickeln – etwa Betriebsstunden von Maschinen verkaufen und so weniger kapitalintensive Lösungen anbieten.

Seit 2014 stiegen Ausgaben für Forschung & Entwicklung um 40 Prozent

Um die Geschwindigkeit bei Innovationen weiter zu steigern, wird Siemens im laufenden Geschäftsjahr die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) nochmals erhöhen und zusätzliche rund 450 Millionen Euro investieren. Die FuE-Ausgaben steigen damit von rund 5,2 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2017 auf über 5,6 Milliarden Euro. Mehr als drei Milliarden Euro der FuE-Ausgaben sind im vergangenen Geschäftsjahr nach Deutschland geflossen. Seit 2014 stiegen die FuE-Investitionen um etwa 40 Prozent. Rund 500 Millionen Euro der FuE-Ausgaben im laufenden Geschäftsjahr fließen in die so genannte Company Core Technologies, die zentralen Technologie- und Innovationsfelder. Dazu gehören etwa Additive Manufacturing, autonome Robotik, Datenanalyse und künstliche Intelligenz, digitaler Zwilling aber auch Leistungselektronik und verteilte Energiesysteme. (ig)