Betrugs­versuche mithilfe von Software erkennen

 Betrugs­versuche mithilfe von Software erkennen

Betrugsversuche sind eine Herausforderung, mit der jede Versicherung zu kämpfen hat. Der durch Betrug entstehende wirtschaftliche Schaden ist immens – und geht letztendlich zulasten aller Versicherungsnehmer. Bild: Unfall-Lexikon

Funktionalitäten, unterstützte Dateiformate, Modularität, Preismodell – eine aktuell erschienene Marktstudie des Fraunhofer IAO zu Betrugserkennungssoftware bietet Versicherungen Orientierung in einem immer größer werdenden Markt von Softwarelösungen. Neben einer Gegenüberstellung von Anbietern und Produkten erhalten Interessierte einen Überblick zu aktuellen Technologien.

Betrugsversuche sind eine Herausforderung, mit der jede Versicherung zu kämpfen hat. Der durch Betrug entstehende wirtschaftliche Schaden ist immens – und geht letztendlich zulasten aller Versicherungsnehmer. Um Verdachtsfälle identifizieren zu können, setzen viele Versicherungsunternehmen auf Softwarelösungen. Die Marktstudie „Betrugserkennungssoftware für Versicherungen“ des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO bietet einen neutralen Überblick über ausgewählte am deutschen Markt erhältliche Softwarelösungen, die der Unterstützung bei der Identifikation verdächtiger Schadenfälle dienen. Sie bietet damit Versicherungsunternehmen eine Orientierungshilfe bei der Suche nach einer Softwarelösung beziehungsweise bei der Einordnung der aktuell eingesetzten Lösung.

Systematischer Vergleich komplexer Softwarelösungen

„Das Angebot der verfügbaren Lösungen wächst kontinuierlich – umso wichtiger ist ein umfassender Marktüberblick. Versicherungen, die den Einsatz oder die Erneuerung einer solchen Softwarelösung planen, müssen die verfügbaren Produkte sorgfältig vergleichen und neben der Erkennungsqualität auch die Aspekte der Integration in ihre bestehenden IT-Systeme und Prozesse prüfen“, beschreibt Institutsdirektor Thomas Renner. „Unsere Herangehensweise zeichnet sich dadurch aus, dass wir die Softwareanbieter und die Funktionalitäten der Software anhand einer einheitlichen Struktur gegenüberstellen“. Im Rahmen der Marktstudie würden beispielsweise bereitgestellte Schnittstellen, unterstützte Dateiformate und eingesetzte Technologien miteinander verglichen. Neben einem neutralen Marktüberblick erhielten die Versicherungen Informationen zu aktuellen Entwicklungen im Kontext der Betrugserkennung und gewännen damit einen Eindruck, wohin die Reise gehe.

Künstliche Intelligenz hält Einzug

Alle untersuchten Produkte nutzen Expertenregeln, das heißt sie bilden verfügbares Expertenwissen in Form von Regeln ab. Die Ergebnisse der Marktstudie zeigen, dass Verfahren der künstlichen Intelligenz zunehmend an Bedeutung gewinnen und Anbieter sich vermehrt damit auseinandersetzen. Zu den neuen Trends in der Betrugserkennung zählt neben maschinellem Lernen auch die Bildforensik. Allen Verfahren gemeinsam ist, dass die zur Erkennung genutzten Daten in ausreichender Menge und Qualität vorliegen sollten. (ig)