Simulationsplattform FERAL prüft Modelle und Funktionen

 Simulationsplattform FERAL prüft Modelle und Funktionen

Die Anwendung von FERAL erlaubt es, zahlreiche Vernetzungsszenarien mit unterschiedlichen Protokollen, darunter CAN, Flexray und Ethernet, zu realisieren. Bild: Alles über Autotechnik

In allen Bereichen des Lebens entstehen derzeit neue digitale Ökosysteme. Diese verbinden mit Hilfe von Software und Daten bestehende Produkte und Prozesse. Eine zentrale Herausforderung dabei ist die Integration von Komponenten und Systemen. Systeme, die sicherheitsrelevante Entscheidungen auch automatisiert treffen müssen besonders abgesichert und getestet werden. Dazu zählen zum Beispiel Fahrzeugplattformen, die Fahrfunktionen dynamisch empfangen und integrieren können. Das Fraunhofer IESE stellt auf der diesjährigen CEBIT in Hannover vom 12. bis 15. Juni 2018, seine Lösung FERAL vor. Besucher können live erleben, wie die virtuelle Integration und Validierung durch geeignete Modelle und »digitale Zwillinge« funktioniert.

Auf dem Messestand zeigt das Fraunhofer IESE am Anwendungsbeispiel von Fahrzeugplattformen, wie die reale und die virtuelle Welt miteinander verknüpft werden können und wie mit dem FERAL-Simulationsframework einzelne Softwarefunktionen in ihrem komplexen Zusammenspiel auf Herz und Nieren geprüft werden. Automatisiert fahrende Modellautos, die die Besucher gleichzeitig virtuell am Bildschirm verfolgen können, demonstrieren die Integration unterschiedlicher Fahrfunktionen. Fachleute sprechen hier von virtuellen Hardware-in-the-Loop-Tests.

Fehlerfreies Zusammenspiel zweier Funktionen

Die Lösung FERAL von Fraunhofer IESE ist eine Simulationsplattform mit unterschiedlichen Bausteinen. Diese ermöglichen es, auch komplexe, heterogene Szenarien in ein Prüfszenario zu integrieren und gezielt Eigenschaften im geschützten virtuellen Raum mithilfe digitaler Zwillinge zu überprüfen. Dies kann die korrekte Funktionsweise einer Fußgängererkennung sein oder das fehlerfreie Zusammenspiel zweier Funktionen von unterschiedlichen Herstellern. Durch den Wegfall physischer Aufbauten und Versuche können einerseits Kosten gespart werden, und andererseits können gezielt Situationen erzeugt werden, die in der Realität nur selten auftreten oder risikoreich sind.

Die Anwendung von FERAL erlaubt es, zahlreiche Vernetzungsszenarien mit unterschiedlichen Protokollen, darunter CAN, Flexray und Ethernet, zu realisieren. Die zugrundeliegenden Konzepte und das FERAL-Rahmenwerk können unabhängig vom Anwendungszweck für alle Systeme eingesetzt werden, bei denen die große Komplexität heterogener Systeme und hohe Qualitätsanforderungen an Sicherheit und Zuverlässigkeit zusammentreffen. (ig)