Digitalisierung wird als Langzeitprojekt betrachtet

 Digitalisierung wird als Langzeitprojekt betrachtet

Durch Automatisierung und digitale Technologien lassen sich heute Teile sehr schnell in großen Stückzahlen in serienreifer Qualität herstellen, was bisher nicht denkbar war. Bild: Protolabs

74 Prozent der führenden Entscheidungsträger in Fertigungsunternehmen sind von einer erheblichen bis starken Ausweitung von automatisierten Fertigungsprozessen in den kommenden fünf Jahren überzeugt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Protolabs herausgegeben hat. Mehr noch: 13 Prozent geht sogar von einer vollständigen Automatisierung aus.

Die Studie wurde zeitgleich in Deutschland, Großbritannien und Frankreich durchgeführt und zeigt, dass bereits 38 Prozent der in Deutschland Befragten die Fertigung mit Begriffen wie „Industrie 4.0“ und weitere 34 Prozent mit „Roboter & automatisierten Prozessen“ assoziieren. 65 Prozent sehen die Fertigungsindustrie in Deutschland als gut vorbereitet für Industrie 4.0 und den Anstieg von digitalen Prozessen. In Frankreich (54 Prozent) und Großbritannien (50 Prozent) wird das ähnlich betrachtet.

Allerdings sehen es weit mehr als die Hälfte (63 Prozent) der in Deutschland Befragten, als notwendig an, kurzfristige Investitionen in Betriebsmittel und die Ausstattung zu tätigen, um auch weiterhin zukunftsfähig zu sein. 42 Prozent finden auch Investitionen in Innovationen wichtig, um für aktuelle und künftige Herausforderungen gewappnet zu sein.

„Die deutsche Fertigungsindustrie wird von Innovationen und unternehmerisch denkenden Mitarbeitern in Zusammenarbeit mit hochqualifizierten Ingenieuren angetrieben“, kommentiert Daniel Cohn, General Manager bei Protolabs in Deutschland, die Ergebnisse. In der Fertigung würden die Vorteile der digitalen Technologien und der Automatisierung bereits aktiv genutzt und die Digitalisierung verändere diesen Bereich weiter. Die Ergebnisse der Umfrage zeigten deutlich, dass das Verständnis für Industrie 4.0 und die Auswirkungen, die sie bereits auf den Fortschritt der Fertigungsindustrie habe, in den kommenden fünf Jahren noch weiter voranschreiten werde.

MINT-Talente nötig für zukunftsfähige Unternehmen

Damit deutsche Unternehmen ihre Position in der globalen Fertigungsindustrie halten können, meinen 70 Prozent der Befragten, dass höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie auch mehr Investitionen in digitale Fertigungstechnologien getätigt werden müssen. 57 Prozent sehen die stärkere Fokussierung und Investitionen in MINT-Talente im verarbeitenden Gewerbe und in der Industrie als wichtigen Punkt.

Für ihr eigenes Unternehmen planen die Befragten in Zukunft vor allem Investitionen in den Bereichen Betriebsmittel/Ausstattung (63 Prozent), Innovationen (42 Prozent) und Forschung & Entwicklung (32 Prozent). In Frankreich wird am meisten Wert auf Investitionen in die Bereiche Innovation (41 Prozent), Betriebsmittel/Ausstattung (36 Prozent) sowie Forschung & Entwicklung (32 Prozent) gelegt. Auch Großbritannien will am meisten in Betriebsmittel/Ausstattung (40 Prozent), Forschung & Entwicklung (30 Prozent) sowie in die Erschließung neuer Märkte und Kunden (28 Prozent) investieren.

Langfristige Zeit- und Kosteneinsparungen

„Durch Automatisierung und digitale Technologien lassen sich heute Teile sehr schnell in großen Stückzahlen in serienreifer Qualität herstellen, was bisher nicht denkbar war“, erklärt Cohn. Auch Unternehmen, die nicht direkt mit automatisierten Prozessen zu tun hätten, sollten bedenken, dass Digitalisierung und Automatisierung langfristige Kosten- und Zeiteinsparungen in allen Branchen bewirken könne. Unternehmen, die überhaupt keine digitalen, automatisierten Prozesse oder Technologien einsetzen, würden auf lange Sicht Nachteile haben.

Protolabs führte die Umfrage unter 151 führenden Entscheidungsträgern in deutschen Unternehmen im Dezember 2017 durch. Die Daten wurden analysiert und mit Ergebnissen der Studienresultate von Großbritannien und Frankreich verglichen. (ig)