Akzeptanz von Drohnen vor dem Durchbruch

 Akzeptanz von Drohnen vor dem Durchbruch

Neben den Chancen, die die Zukunftstechnologie Drohne bietet, sehen die Bürger durchaus auch Risiken. Bild: digitaltrends.com

Menschen in Deutschland sehen großes Potenzial in der Nutzung von Drohnen. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag des Verbands Unbemannte Luftfahrt durchgeführt hat. Bei Hilfseinsätzen im Katastrophenfall (89 Prozent), bei der Inspektion technischer Anlagen (80 Prozent) und in der Landwirtschaft (63 Prozent) ist die Zustimmung der Bevölkerung für eine Drohnennutzung beispielsweise besonders hoch. Unterstützt wird auch der polizeiliche Einsatz von Drohnen zur Beobachtung der Sicherheit im öffentlichen Raum (59 Prozent).

Neben den Chancen, die die Zukunftstechnologie Drohne bietet, sehen die Bürger durchaus auch Risiken. Die größte Sorge verbinden die Menschen offenbar mit der Störung der Privatsphäre, denn 84 Prozent halten es für wahrscheinlich, dass durch Drohnen in diesem Bereich Probleme entstehen. 78 Prozent fürchten den Missbrauch für kriminelle Taten wie etwa Schmuggel. Ein großer Teil der Befragten (74 Prozent) sieht in unbemannten Fluggeräten auch ein Gefährdungspotenzial für den Luftverkehr. Die Bürger wünschen sich klare Regeln für die Drohnennutzung. Die Mehrzahl der Befragten ist für verpflichtende Informationen durch Verkäufer (90 Prozent) und für eine eindeutige Kennzeichnung und Registrierung der Drohnen und ihrer Nutzer (88 Prozent). Eine Versicherungspflicht für Drohnennutzer erachten 86 Prozent der Befragten als sinnvoll.

Vor diesem Hintergrund sehen die Geschäftsführer des Verbands Unbemannte Luftfahrt, Matthias von Randow und Volker Thum, Handlungsbedarf auf Seiten des Gesetzgebers. Matthias von Randow: „Die deutsche Drohnenverordnung vom März dieses Jahres war ein erster wichtiger Schritt. Doch die Sicherheitsstandards in der unbemannten Luftfahrt müssen weiter erhöht werden“. Wichtig sei, dass man im Gefährdungsfall nachverfolgen könne, wer die Drohne gesteuert habe. Deswegen sei eine gesetzliche Registrierungspflicht dringend erforderlich. Gut wäre auch ein verpflichtender ‚Beipackzettel‘, der über geltende Regelungen und mögliche Risiken des Drohnenbetriebs aufkläre. Nur wenn Drohnen ohne Gefährdung für den gesamten Luftverkehr in den Luftraum integriert würden, werde sich das große Potenzial der zivilen Nutzung von Drohnen ausschöpfen lassen.

Verpflichtender Beipackzettel

„Unsere gesamte Industrie steht für safety first, und dies gilt selbstverständlich auch für die unbemannte Luftfahrt“, ergänzt Volker Thum. „Für die deutschen Hersteller von kommerziell genutzten Drohnen sind klare eindeutige Verhaltensregeln im Luftraum und die Einhaltung von Sicherheitsstandards unabdingbar“. Diese Transparenz werde benötigt, um die Akzeptanz und das Vertrauen der Verbraucher in diese neue Technologie weiter auszubauen und damit deren enormes Potenzial vollumfänglich nutzen zu können.

In einem zweiten Themenkomplex hat YouGov nach der Akzeptanz autonomer Mobilität gefragt. Im Bahnverkehr befürworten 36 Prozent der Befragten die Fortschritte in diesem Bereich. Im Bereich der Luftfahrt ist die Skepsis größer: Nur 15 Prozent sprechen sich für autonomes Fliegen ohne Piloten im Cockpit aus; immerhin 26 Prozent können sich autonom gesteuerte Frachtflugzeuge vorstellen.

Die vollständigen Umfrage-Ergebnisse, sowie weitere Informationen finden Sie online hier. (ig)