Ethische Grundlagen der digitalen Welt gehören in den Lehrplan

 Ethische Grundlagen der digitalen Welt gehören in den Lehrplan

Wenn es um die Vermittlung digitaler Kompetenz geht, sehen Deutschlands Lehrer „schwarz“. Gerade mal fünf Prozent der im Auftrag von Microsoft befragten Lehrkräfte finden, dass diese derzeit sehr gut gelingt. Bild: CSC

Der Erwerb digitaler Kompetenzen ist entscheidend für den Erfolg in der Arbeitswelt von morgen. Davon sind 93 Prozent der deutschen Unternehmensentscheider und Lehrkräfte an deutschen Schulen überzeugt. Die Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass die Vermittlung digitaler Kompetenz hierzulande derzeit nur schlecht beziehungsweise sehr schlecht gelingt. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag von Microsoft ergeben. Fast jeder zweite Unternehmensentscheider ist der Ansicht, dass Schüler im Unterricht programmieren lernen sollten.

Wenn es um die Vermittlung digitaler Kompetenz geht, sehen Deutschlands Lehrer „schwarz“. Gerade mal fünf Prozent der im Auftrag von Microsoft befragten Lehrkräfte finden, dass diese derzeit sehr gut gelingt. Die Beurteilung der Arbeitgeberseite fällt vergleichsweise besser aus: In der Gruppe der Unternehmensentscheider finden immerhin 13 Prozent der Befragten, dass die Schulen an dieser Stelle einen sehr guten Job machen. Doch auch dieser Wert stellt dem deutschen Bildungswesen ein schlechtes Zeugnis aus.

„Die Umfrage belegt eindringlich, dass wir beim Thema digitale Bildung noch immer viel zu langsam vorankommen“, erklärt Astrid Aupperle, Leiterin Gesellschaftliches Engagement bei Microsoft Deutschland. „Wir müssen jetzt handeln, denn die Digitalisierung und insbesondere das Vordringen künstlicher Intelligenz in alle Lebensbereiche wird unsere Arbeitswelt in den kommenden Jahren massiv verändern“. In Zukunft müssten Menschen auf intelligente Art mit Maschinen zusammenarbeiten, darauf sollten die Kinder jetzt vorbereitet werden.

Umfassendes Verständnis von Digitalthemen gefordert

 Dem stimmen jeweils 93 Prozent der deutschen Unternehmensentscheider und Lehrkräfte zu und bewerten den Erwerb digitaler Kompetenzen für wichtig bis äußerst wichtig. Weitgehend Einigkeit herrscht auch darüber, welche digitalen Kompetenzen in der Schule vermittelt werden sollte: Mit 77 Prozent der Befragten empfinden sogar mehr Arbeitgeber die Vermittlung ethischer Grundlagen und einen kritischen Umgang mit Digitalthemen in der Schule für besonders wichtig, als die befragte Gruppe der Lehrer mit 63 Prozent. Die große Mehrheit aller Befragten will durch den Einsatz digitaler Technologien nicht nur digitale Fertigkeiten selbst, sondern insbesondere auch Kompetenzen wie Teamarbeit und Wissensaustausch im Klassenzimmer fördern.

Programmieren nicht im Klassenzimmer angekommen

 Am stärksten klaffen die Meinungen von Lehrern und Arbeitgebern beim Thema Programmieren in der Schule auseinander. Während fast jeder zweite Unternehmensentscheider (47 Prozent) der Ansicht ist, dass Schüler programmieren sollten, findet das nur gut jeder vierte Lehrer (26 Prozent).

„Die meisten europäischen Länder haben Coding bereits in den Lehrplan aufgenommen, in Deutschland verschenken wir an dieser Stelle immer noch große Chancen“, kritisiert Astrid Aupperle. Denn beim Coden in der Schule gehe es nicht nur darum, Algorithmen zu schreiben, sondern vor allem auch darum, digitale Technologien kreativ einzusetzen und selbständig innovative Lösungen zu entwickeln. Damit würden letztlich Schlüsselkompetenzen wie Teamfähigkeit, Problemlösungskompetenz und ganzheitliches Denken gefördert, die unsere Kinder fit für die digitale Gesellschaft machten.

Digitalisierung für alle

An dieser Stelle will Microsoft weiter Überzeugungsarbeit leisten und hat deshalb beim heutigen Lunchtalk in Berlin vier zentrale Maßnahmen zur Diskussion gestellt, die das Thema digitale Bildung in Deutschland weiter vorantreiben sollen:

  1. Kinder schon im Grundschulalter spielerisch erste Programmiererfahrungen sammeln lassen.
  2. Informatik fächerübergreifend in die Lehrpläne aller Bildungseinrichtungen integrieren.
  3. Alle Bildungsverantwortlichen dazu verpflichten, Code als Sprache der Zukunft zu fördern.
  4. Werte und Normen der digitalen Gesellschaft in die Coding-Ausbildung aufnehmen

 Die Aktivitäten von Microsoft zum Thema digitale Bildung sind Teil der Initiative „Digitalisierung für alle“. In diesem Rahmen setzt sich das Unternehmen dafür ein, dass auf Basis von digitaler Sicherheit, alle Menschen vom Fortschritt und den Chancen profitieren, die die digitale Gesellschaft bietet. Die Digitalisierung ist nach Ansicht von Microsoft das größte Zukunftsprojekt Deutschlands. Sie sichere die globale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und schaffe neue Chancen für alle Teile der Gesellschaft: für Unternehmen, staatliche Institutionen und jeden einzelnen Bürger. Die Basis dafür sei Vertrauen in digitale Technologien, was nur durch transparentes Handeln möglich sei. „Unser Ziel ist eine Digitalisierung, die allen zu Gute kommt“, bekräftigt Astrid Aupperle. „Daran arbeiten wir gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft“. (ig)