Trendwende bei Bestellungen deutscher Werkzeugmaschinen

 Trendwende bei Bestellungen deutscher Werkzeugmaschinen

Im Oktober waren knapp 92 Prozent der Kapazitäten deutscher Werkzeugmaschinenhersteller ausgelastet. Foto: Haas Werkzeugmaschinen

Für das dritte Quartal 2017 meldet die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie eine Steigerung des Auftragseingangs um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit 31 Prozent wuchsen die Inlandsbestellungen, die Auslandsorders verbuchten einen Anstieg um 5 Prozent. Kumuliert stiegen die Auftragseingänge In den ersten drei Quartalen 2017 um 3 Prozent, wobei die Inlandsaufträge 2 Prozent verloren, der Auslandsauftragseingang 5 Prozent gewann. Zerspanung und Umformtechnik laufen gleichermaßen gut.

„Die gute Entwicklung unserer Bestellungen zeigt sich noch ausgeprägter am Rand des aktuellen Quartals“, kommentiert Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Branchenverbands VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken). Im September seien die Bestellungen in allen drei Aggregaten zweistellig gestiegen und hätten damit den stärksten Zuwachs im laufenden Jahr verzeichnet. Insbesondere die Inlandsbestellungen schossen um 46 Prozent nach oben und machten damit die bisherigen Jahresverluste 2017 in nur einem Monat fast wett. „Damit ist der Turnaround, den wir für das zweite Halbjahr erwartet haben, eingeläutet“, freut sich Schäfer. Dazu habe nicht zuletzt die EMO in Hannover beigetragen, auf der Aufträge in einem erheblichen Volumen angestoßen wurden.

Treiber sind südeuropäische Märkte

Bei den ausländischen Bestellungen haben Euro- und Nicht-Euro-Länder im dritten Quartal gleichermaßen 5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2016 geordert. Der Euroraum setzt damit seinen schon länger anhaltenden Aufschwung fort. Treiber sind südeuropäische Märkte wie Spanien, Frankreich und Italien. Auch die großen Leitmärkte China und USA laufen sehr gut. Im Geleitzug Chinas ziehen auch die anderen asiatischen Märkte wieder an.

Im Oktober waren knapp 92 Prozent der Branchenkapazitäten ausgelastet. Die Zahl der Beschäftigten lag zuletzt bei rund 70.360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und damit 3 Prozent über Vorjahr. „Die Branche blickt optimistisch nach vorn“, bekräftigt VDW-Geschäftsführer Schäfer. Für das Gesamtjahr erwarte man ein Produktionsplus von 3 Prozent. Automatisierung, Digitalisierung oder die Verschiebung der Wertschöpfungsketten in der Automobilindustrie von den Herstellern zu den Zulieferern böten große Chancen, benötigten jedoch auch große Anstrengungen seitens der Unternehmen, die es erfolgreich zu bewältigen gelte. (ig)