Reale und virtuelle Welten verknüpfen

 Reale und virtuelle Welten verknüpfen

Die künstliche Intelligenz des OMS sorgt außerdem dafür, dass neben Angaben zu den Eigenschaften des Objekts auch dessen dynamische Verhaltensweisen ausgelesen werden können. Bild: Welt der Wunder

Maschinenzugehörige Daten und Dokumente müssen effizient verwaltet werden, um den Wartungs- und Instandhaltungsprozess in Industrieunternehmen sauber zu planen. Softwareanbieter BCT Deutschland arbeitet gemeinsam mit dem Center Connected Industry, das zum Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus zählt, und dem Bildverarbeitungsspezialisten Cognex Corporation an einem Demonstrator für sein Cloud-basiertes Object Management System (OMS). Mit diesem können physische Objekte virtuell abgebildet und als digitale Informationsquellen genutzt werden.

Im Rahmen des Centerprojekts werden ein Markierlaser und eine Absauganlage aus der Stückgutfertigung zunächst im OMS als virtuelle Objekte definiert. Die an dieser Stelle hinterlegten Dokumente und Informationen können anschließend über die auf den Bauteilen angebrachten Barcodes ausgelesen werden. Dazu wird die OMS-Software als Android-App auf dem Smartphone installiert, das Bestandteil des mobilen Scanners von Cognex ist. Der Zugriff auf diese App ist dabei nur autorisierten Mitarbeitern möglich. Die übergreifende Kommunikations- und Interaktionsebene wird über das Internet of Things, kurz IoT, hergestellt.

„Die künstliche Intelligenz des OMS sorgt außerdem dafür, dass neben Angaben zu den Eigenschaften des Objekts auch dessen dynamische Verhaltensweisen ausgelesen werden können“, erklärt Thomas Kuckelkorn, Manager für PR und Kommunikation bei BCT Deutschland, die Besonderheit der Technologie. Geknüpft an konkrete Prozesse kann dadurch eine starke Beanspruchung der Bauteile vorhergesagt und ein Maschinenausfall frühzeitig verhindert werden. „Durch den smarten Ansatz der kontextbasierten Informationsbereitstellung, den wir hier gemeinsam mit BCT Deutschland und Cognex erarbeiten, können also Wartungsprozesse automatisch gesteuert werden“, ergänzt Christian Maasem, Leiter des Centers Connected Industry.

Technologie erlebbar machen

„Mit dem Demonstrator schaffen wir ein Proof-of-Concept, das die Grundlage für weitere 4.0-Services und -Lösungen bildet“, zeigt sich Maasem überzeugt. In einem weiteren Schritt ist sei daher in den nächsten Monaten geplant, via Schnittstellen dokument- und prozessverarbeitende Systeme in die BCT-Technologie einzubinden. Dazu zählten neben ERP (Enterpreise Resource Planning)- beziehungsweise MES (Manufacturing Execution System)- auch PLM (Procut Lifecycle Management)-Systeme. Dadurch können weitere Daten mit dem Informationsobjekt verknüpft werden. Darüber hinaus soll ein Steuerungs- und Visualisierungskonzept für die Cognex-Scanner entwickelt werden.

Bei der Zusammenarbeit ist allen Projektbeteiligten eine offene und agile Vorgehensweise sowie eine Hands-on-Mentalität wichtig. „Wir wollen unsere Technologie bereits in frühen Entwicklungsstadien erlebbar machen, dafür bietet das Center Connected Industry und unser gemeinsames Projekt die ideale Plattform“, kommentiert Thomas Kuckelkorn. (ig)