Invent a Chip: Ideen für die Jobs von übermorgen

 Invent a Chip: Ideen für die Jobs von übermorgen

Die ausgewählten Jugendlichen lernen in einem Workshop Anfang Mai am Institut für Mikroelektronische Systeme an der Leibniz Universität Hannover die notwendigen Fähigkeiten fürs Chipdesign. Bild: BMBF

Digitalisierung, Robotik und Künstliche Intelligenz werden unseren Alltag verändern. Neue Berufe werden entstehen, die Arbeitswelt wird sich verändern. Wie und woran wird die nächste Generation arbeiten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Schülerwettbewerb „Invent a Chip“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Technologieverband VDE, der Anfang Februar zum 17. Mal an den Start gegangen ist. Dabei suchen das BMBF und der VDE Schülerinnen und Schüler, die eigene Mikrochips entwickeln möchten.

In allen digitalen Geräten steckt heute Mikroelektronik. Sie steuert Fahrzeuge und die Energieversorgung, hilft bei lebensrettenden Operationen. „Diese Mikrochips sind ein wesentlicher Teil der Arbeit der Zukunft“, betont der VDE-Vorstandsvorsitzende Ansgar Hinz. „Wir suchen junge Menschen, die heute Ideen für die Arbeit von übermorgen mitbringen“. Dabei seien der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

2017 nahmen 2.150 Schülerinnen und Schüler an der weltweit einmaligen VDE/BMBF-Aktion teil. Die Ideen für neue Mikrochips reichten von der mitdenkenden Autotür über moderne Rettungswagen bis zum Zukunfts-WC. Jugendliche der Klassen acht bis 13 von weiterführenden und berufsbildenden Schulen können sich in der aktuellen Wettbewerbsrunde als Team oder alleine beteiligen. Einsendeschluss ist der 31. März. Neben der Beantwortung von 20 Fragen rund um das Thema „Work 4.0“ und „Chipdesign“ sind innovative Ideen für neue Mikrochips erwünscht, Vorkenntnisse sind nicht notwendig. „Das eigene Berufsleben mag noch weit weg sein, doch schon jetzt wissen wir, dass einzelne Berufsfelder verschwinden und ganz neue Arbeitsgebiete entstehen“, erklärt Ansgar Hinz. Jugendliche könnten aktiv mitwirken. Ihr Forschergeist und das Interesse an Mikrochips seien für unsere Zukunft unverzichtbar.

Von der Schulbank zur Uni

Die zehn besten Chip-Entwürfe kommen im Wettbewerb eine Runde weiter. Die ausgewählten Jugendlichen lernen in einem Workshop Anfang Mai am Institut für Mikroelektronische Systeme an der Leibniz Universität Hannover die notwendigen Fähigkeiten fürs Chipdesign. Sie lesen Sensoren aus, steuern Aktoren an und erfahren, wie sie ihre Projekte mit frei programmierbaren Logikgattern umsetzen können. Profis stehen ihnen dabei zur Seite. Im Anschluss bleibt bis Mitte September Zeit, die Projekte weiter zu bearbeiten und sich mit den anderen Teams im Internetforum auszutauschen.

Die Preisverleihung findet Mitte November vor Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik beim VDE Tec Summit in Berlin statt. Die Sieger erwarten neben attraktiven Geldpreisen auch die Aufnahme ins Auswahlverfahren für ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes, Kontakte zu Industrie und Hochschulen sowie Messepräsentationen und ein mehrtägiges Schnupperpraktikum bei Bosch.

2018 neu: Die Labs for Chips

Erstmals ergänzt mit „Labs for Chips“ in diesem Jahr ein weiterer Wettbewerb die VDE/BMBF-Aktion. Erwachsene, die mit eigenen Projekten in Schul-Labs, technischen Einrichtungen und Co. Kinder und Jugendliche für Elektronik begeistern, können sich vom 1. Februar bis 31. März um Preisgelder in Höhe von 500, 1.000 und 2.000 Euro bewerben. Diese sind zweckgebunden an die Durchführung des jeweiligen Projekts.

Der Wettbewerb „Invent a Chip“ wird von zahlreichen Sponsoren wie Bosch, Cologne Chip, Globalfoundries, Infineon, Mentor Graphics, Siemens, Videantis, DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE, unterstützt. (ig)