Exporte beenden drittes Quartal fünf Prozent im Plus

 Exporte beenden drittes Quartal fünf Prozent im Plus

Die Elektroexporte ins größte Abnehmerland China sind im September 2018 um 3,8 Prozent gegenüber Vorjahr auf 1,7 Milliarden Euro gestiegen. Bild: my-eshop.info

Die Exporte der deutschen Elektroindustrie sind im September 2018 um 4,9 Prozent gegenüber Vorjahr auf 17,9 Milliarden Euro gestiegen. „Anders als Produktion und Umsatz sind die Elektroausfuhren damit weitergewachsen, und zwar mit der gleichen Rate wie im Vormonat“, freut sich Dr. Andreas Gontermann, ZVEI-Chefvolkswirt. In den gesamten ersten drei Quartal des Jahres erhöhten sich die Branchenausfuhren ebenfalls um 4,9 Prozent auf 156,2 Milliarden Euro.

Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland zogen im September um 7,3 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro an. Zwischen Januar und September wuchsen sie um vier Prozent gegenüber Vorjahr auf 139,2 Milliarden Euro.

Für das Gesamtjahr 2017 hat das Statistische Bundesamt den Exportwert nachträglich von 199,5 auf 201,8 Milliarden Euro nach oben revidiert – das entspricht einem Plus von 10,8 (statt 9,6) Prozent. Auch bei den Einfuhren wurde der Wert von 181,5 auf 183,1 Milliarden Euro aufwärts korrigiert (+ 10,7 Prozent statt plus 9,7Prozent).

 

Ausfuhren nach Großbritannien rückläufig

Die Elektroexporte ins größte Abnehmerland China sind im September 2018 um 3,8 Prozent gegenüber Vorjahr auf 1,7 Milliarden Euro gestiegen; die Exporte in die zweitplatzierten USA um 5,6 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Die Lieferungen in die Eurozone wuchsen um 6,2 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro (Frankreich plus acht Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, Italien plus neun Prozent auf 866 Millionen Euro). Das Geschäft mit Lateinamerika legte um 4,3 Prozent auf 458 Millionen Euro zu. Die Ausfuhren nach Großbritannien (minus 0,2 Prozent auf 897 Millionen Euro) und Russland (minus 2,9 Prozent auf 341 Millionen Euro) waren dagegen rückläufig.

In den ersten drei Quartalen insgesamt nahmen die Lieferungen nach China und in die USA um 11,4 Prozent (auf 15,6 Milliarden beziehungsweise 1,3 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro) zu. Die Nachfrage aus dem Euroraum wuchs um 6,4 Prozent auf 46,8 Milliarden Euro (Frankreich plus 2,9 Prozent auf 9,4, Italien plus 10,3 Prozent auf 7,0 Milliarden Euro). Die Exporte nach Lateinamerika stiegen um 2,7 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro, die nach Russland um 4,4 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Die Ausfuhren nach Großbritannien gingen um ein Prozent auf 7,6 Milliarden Euro zurück.

 

Internationale Wertschöpfungskette anpassen

„Die jüngste Konjunkturumfrage des ZVEI zeigt, dass inzwischen 94 Prozent der Elektrounternehmen aufgrund der gegenwärtigen Handelskonflikte eine Beeinträchtigung ihres globalen Geschäfts wahrnehmen – 86 Prozent sogar eine spürbare“, kommentiert Dr. Gontermann. „90 Prozent der Firmen erwägen daher, ihre internationalen Wertschöpfungsnetzwerke mittel- bis langfristig anzupassen; zwei Prozent wollen dies bereits kurzfristig tun.“

Die Umfrage ergab darüber hinaus, dass 85 Prozent der Unternehmen in der Türkei engagiert sind. „Nur ein Drittel davon will uneingeschränkt an diesem Engagement festhalten. Zudem befürchten fast zwei Drittel der Firmen, dass die Türkei-Krise auf andere Schwellenländer übergreifen könnte“, sagte Dr. Gontermann weiter. In den ersten drei Quartalen 2018 sind die deutschen Elektroexporte in die Türkei um 11,0 Prozent gegenüber Vorjahr auf 2,1 Milliarden Euro gesunken. (ig)