ESA und DLR vereinbaren Zusammenarbeit

 ESA und DLR vereinbaren Zusammenarbeit

Die Kooperation zwischen ESOC und GSOC umfasst insgesamt fünf Bereiche: Bodenkontrollsysteme, Bodenstationen, Sicherheit im Weltraum und On-Orbit Servicing, Post-ISS und Bemannte Raumfahrt sowie Allgemeine Zusammenarbeit. Bild: DLR

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) und das Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bündeln ihre Kompetenzen: In den Bereichen Missionsbetrieb und Bodeninfrastruktur werden das Europäische Raumfahrtkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt und das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum (GSOC) Synergieeffekte nutzen und gemeinsam neue Konzepte, Technologien und Verfahren entwickeln.

„Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit der ESA den Grundstein für ein europäisches Netzwerk von öffentlichen Kontrollzentren zu legen“, kommentiert Prof. Hansjörg Dittus, DLR-Vorstand für Raumfahrtforschung und –technologie. Prof. Felix Huber, Direktor der DLR-Einrichtung Raumflugbetrieb und Astronautentraining ergänzt: „Das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum GSOC kann dazu seine Kompetenzen in der Vorbereitung und Durchführung von bemannten sowie unbemannten Missionen einbringen und die Stellung der Raumfahrtnation Deutschland in Europa damit weiter stärken.“

„Die öffentliche raumfahrtrelevante Infrastruktur soll möglichst effektiv genutzt werden – die ESA ist daher bestrebt ein europäisches Netzwerk von Kompetenzzentren aufzubauen. Durch die Zusammenarbeit zwischen dem ESOC und dem GSOC und weiteren folgenden Kooperationen soll die europäische Stellung als Partner und Wettbewerber auf dem Weltmarkt gestärkt werden“ erklärt Dr. Rolf Densing, ESA-Direktor für Missionsbetrieb und ESOC-Zentrumsleiter.

 

Zahlreiche Technologien und Methoden entwickelt

Die Kooperation zwischen ESOC und GSOC umfasst insgesamt fünf Bereiche: Bodenkontrollsysteme, Bodenstationen, Sicherheit im Weltraum und On-Orbit Servicing, Post-ISS und Bemannte Raumfahrt sowie Allgemeine Zusammenarbeit. Im Bodensegment arbeiten beiden Kontrollzentren bereits an einer Software für den gemeinsamen Missionsbetrieb, der sogenannten „European Ground Systems Common Core“ (EGS-CC). In der weiteren Planung ist unter anderen ein Projekt zur Entwicklung und zum Aufbau eines Netzwerks von optischen Bodenstationen, die Datenübertragungen per Laser ermöglichen. So können künftig Quantenschlüssel für eine sichere Kommunikation übertragen werden.

Das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum verfügt über mehr als 50 Jahre Erfahrung und zeichnet sich durch mehr als 70 Missionen aus. Dazu zählt insbesondere die bemannte Raumfahrt mit dem Betrieb des Columbus-Kontrollzentrums. Für die Arbeit im Kontrollraum haben die Experten aus Oberpfaffenhofen daher zahlreiche Technologien und Methoden entwickelt. In der Kooperation werden das GSOC und das ESOC ihre Expertise nun gezielt verknüpfen und die Infrastruktur und den Betrieb von wissenschaftlichen und institutionellen Raumfahrtmissionen für zukünftige Herausforderungen weiterentwickeln. (ig)