Erster Schritt in den nordamerikanischen Offshore-Windenergie-Markt

 Erster Schritt in den nordamerikanischen Offshore-Windenergie-Markt

Die Gründung der Regionalgesellschaft ist bereits flankiert von einem ersten konkreten Projekt auf dem amerikanischen Markt. Bild: EnBW

Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG setzt ihre Strategie der gezielten Erschließung neuer internationaler Wachstumsmärkte im Bereich „Erneuerbare Energien“ weiter fort. Nach dem jüngsten Einstieg in Taiwan erweitert die EnBW ihre Aktivitäten nun auch auf Nordamerika. Die Gründung der Regionalgesellschaft EnBW North America und ein Joint Venture mit Trident Winds zur Entwicklung eines Offshore-Windprojekts in Zentralkalifornien sind die ersten Schritte, um sich das große Potenzial des nordamerikanischen Marktes für Offshore-Wind zu erschließen.

Nordamerika hat sich ambitionierte Ziele für den Ausbau von Offshore-Wind gesetzt, die in mehreren Bundesstaaten bereits konkret ausgestaltet sind. „Auf diesem Zukunftsmarkt wird die EnBW künftig vor Ort direkt präsent sein, um Geschäftschancen noch besser nutzen und das EnBW Offshore-Projektportfolio in Nordamerika weiter aufbauen zu können.“, freut sich Dirk Güsewell, Leiter Erzeugung Portfolioentwicklung bei der EnBW.

Offshore-Windparks auf Basis schwimmender Fundamente

Die Gründung der Regionalgesellschaft ist bereits flankiert von einem ersten konkreten Projekt auf dem amerikanischen Markt. Die EnBW setzt dabei auf die nordamerikanische Westküste und hier insbesondere auf den Bundesstaat Kalifornien, der sich durch eine starke Wirtschaft, stetig wachsende Energienachfrage und nicht zuletzt durch ambitionierte Ziele in den Bereichen Klimaschutz und Erneuerbare Energien auszeichnet.

Zur Entwicklung des 650-1000 Megawatt starken Offshorewind-Projekts „Morro Bay“ an der zentralkalifornischen Küste haben die EnBW und das Unternehmen Tridents Winds Inc./Seattle-Washington ein Joint Venture gegründet. Gemeinsam werden die beiden Partner die Entwicklung des ersten großtechnischen Offshore-Windprojekts mit der sogenannten „floating-Technologie“, also schwimmenden Fundamenten für Offshore-Windkraftanlagen, in der Region vorantreiben. EnBW ist bereits heute an Initiativen zur weiteren Entwicklung dieser Technologie beteiligt, der insbesondere bei der Erschließung neuer Offshore-Flächen mit größerer Wassertiefe und noch besseren Windbedingungen künftig ein besonderer Stellenwert zukommen wird. Im Fokus der Partnerschaft steht dabei zunächst, den Pachtvertrag für die Offshore-Fläche vom Bureau of Ocean Management zu erhalten und sich Netzanschlusskapazität für den Offshore-Windpark zu sichern, die nach Abschaltung eines Gaskraftwerks verfügbar geworden ist.

Kalifornien engagiert sich stark

Derzeit befindet sich die Offshore-Entwicklung an der amerikanischen Westküste noch in einem frühen Stadium. Aber der Bundesstaat Kalifornien, der sich stark für Klimaschutz, Erneuerbare Energien und nachhaltige Mobilität engagiert, hat sich sehr ehrgeizige Ziele gesetzt. Offshore-Wind soll dabei ab Mitte des kommenden Jahrzehnts eine tragende Rolle spielen.

Die Entwicklung von Offshore–Wind in den USA hat in den letzten Jahren deutlich an Dynamik gewonnen: 2015 veröffentlichte das U.S. Department of Energy ein bundesweites Ausbauszenario von 22 GW bis 2030 und 86 GW bis 2050. Mittlerweile ist eine Vielzahl von Flächen in Entwicklung; der erste Offshore-Windparks bereits seit 1,5 Jahren in Betrieb. Zugleich haben sich die Bundesstaaten Massachusetts, New York, Maryland und New Jersey auf konkrete Zielvorgaben für den Ausbau Offshore festgelegt: Bis 2030 sollen nach bisher veröffentlichen Zielen bis zu acht Gigawatt Offshore-Wind in Betrieb sein. (ig)