ORC-Technik wandelt Holzreste effizient in Strom um

 ORC-Technik wandelt Holzreste effizient in Strom um

Die Cyplan ORC-Anlage mit einer Leistung von 500 kW soll sich innerhalb von nur vier Jahren amortisieren. Bild: Dürr AG

Die Heberndorfer Leistenfabrik GmbH nutzt die Reststoffe aus der Holzverarbeitung, um Strom und Wärme zu gewinnen. Seit das auf Bodenleisten und Zubehör spezialisierte Unternehmen seine Energiezentrale mit der neuesten ORC (Organic Rankine Cycle)-Technologie von Dürr Cyplan ausgestattet hat, kann es den größten Teil seines jährlichen Strombezugs über die holzbasierte Biomasse abdecken. Die Cyplan ORC-Anlage mit einer Leistung von 500 kW soll sich innerhalb von nur vier Jahren amortisieren.

In der Sägewerks- und Holzindustrie fallen unabhängig von der Art der Verarbeitung immer Holzreste an. Ob Rinde, Sägewerksnebenprodukte, Alt- oder Industrierestholz – die organische Biomasse lässt sich energetisch verwenden, wie das Beispiel der Heberndorfer Leistenfabrik (HLF) zeigt. Statt die jährlich anfallenden 11.000 t Späne zu entsorgen, nutzt das Unternehmen in Wurzbach (Thüringen) sie mit der ORC-Technologie. In Verbindung mit einer entsprechenden Feuerungstechnik, die bei HLF in diesem Zuge modernisiert wurde, wandelt ORC diverse Holzsortimente in Wärme und Strom um. So können die Reststoffe direkt dort verwertet werden, wo sie anfallen und wo zugleich der Bedarf für die erzeugte Energie besteht. Eine saubere Sache, da der Brennstoff in geschlossenen Rohrleitungssystemen und Bunkern transportiert und gelagert wird.

Restholzverwertung war strategische Entscheidung

Bei HLF wird die selbsterzeugte Wärme zum Heizen der Produktionshallen und des Verwaltungsgebäudes verwendet, während die über das ORC-Modul gewonnene Strommenge den Energiebedarf der Produktion abdeckt und zusätzlich ins öffentliche Netz eingespeist wird. Dadurch reduziert HLF seine Stromkosten um rund 400.000 Euro jährlich. „Die Strompreise haben sich in den vergangenen Jahren nahezu verdoppelt. Die energetische Restholzverwertung war eine strategische Entscheidung, die uns vor künftigen Kostensteigerungen schützt und uns unabhängiger in der Energieversorgung macht“, erklärt Christian Horn, Geschäftsführer von HLF. Ausgehend von den derzeitigen Strompreisen amortisiere sich das ORC-Modul innerhalb von etwa vier Jahren. Diese für eine Energieinfrastruktureinrichtung kurze Zeitspanne sei auch in den niedrigen Service- und Betriebskosten begründet.

Dürr Cyplan bietet ein Fullservice-Package an, das sich an einer Verfügbarkeitsgarantie der ORC-Anlage orientiert. Die Anlage wurde komplett montiert und bei Dürr Cyplan getestet, sodass sie nur an den Wärmeträger angeschlossen werden musste und in zwei Wochen betriebsbereit war. (ig)