Software zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit im Bereich Industrie 4.0

 Software zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit im Bereich Industrie 4.0

Industrie 4.0 eröffnet für Unternehmen vielfältige Möglichkeiten zur Leistungssteigerung. Dabei lassen sich ganz unterschiedliche Ausbaustufen erkennen, die sich aber nicht auf jedes Unternehmen eins zu eins übertragen lassen. Bild: Ancud

Industrie 4.0 ist keine rein technologische Entwicklung, sondern hat tiefgreifenden Einfluss auf das Geschäft der Unternehmen und die Arbeitswelt. Damit Unternehmen ihre Leistungsfähigkeit im Bereich Industrie 4.0 bewerten können, hat das Forschungsprojekt INLUMIA des Heinz Nixdorf Instituts (Universität Paderborn) eine kostenfreie Software veröffentlicht, die auch den Vergleich zu anderen Unternehmen ermöglicht.

Industrie 4.0 eröffnet für Unternehmen vielfältige Möglichkeiten zur Leistungssteigerung. Dabei lassen sich ganz unterschiedliche Ausbaustufen erkennen, die sich aber nicht auf jedes Unternehmen eins zu eins übertragen lassen. Jedes Unternehmen ist anders, jedes Unternehmen tickt anders: Das frei zugängliche Softwaretool soll es Unternehmen ermöglichen, zu erkennen in welchen Bereichen von Industrie 4.0 sie gut aufgestellt sind, wo sich andere Unternehmen befinden und in welchen Bereichen noch Entwicklungsmöglichkeiten bestehen. Dabei werden nicht nur die technologische Sichtweise, sondern im Sinne eines soziotechnischen Ansatzes auch die Faktoren Business und Mensch berücksichtigt.

„Unternehmen erhalten so eine aussagekräftige Einschätzung über die Leistungsfähigkeit ihrer Arbeitsbereiche“, betont Marvin Drewel, Wissenschaftler am Heinz Nixdorf Institut. „Es lassen sich beispielsweise Unterschiede verschiedener Unternehmensbereiche oder Werke aufdecken und auch unternehmensinterne Vorreiter werden identifiziert“. Darüber hinaus könnten Vergleiche zu ähnlich aufgestellten Unternehmen genutzt werden, um die firmeneigenen Ergebnisse besser einzuschätzen.

Umsetzungsmuster für Industrie 4.0

Das Softwaretool besteht aus einer etwa 15-minütigen Befragung, die anschließend ausgewertet wird. Zukünftig soll das Tool, auch unternehmensindividuelle Zielzustände ermitteln können. Das meint beispielweise: Liegt das eigene Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz im Bereich Weiterbildungsangebote zurück, wird dies angezeigt und auch berechnet, wie hoch der Zielwert sein sollte. Um die Erreichung dieses Ziel mit einem möglichst geringen Aufwand zu ermöglichen, werden Umsetzungsmuster für Industrie 4.0 angegeben. Dabei handelt es sich um etablierte Lösungen, für häufig auftretende Probleme. Beispiele sind die Steigerung der Wandlungsfähigkeit der Produktion mithilfe des Musters „Plug and Produce“ oder die Entwicklung digitaler Weiterbildungsangebote durch „E-Learning“.

Das Verbundprojekt mit 11 Partnern wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung NRW (EFRE.NRW) unterstützt. Betreut wird das Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren durch die LeitmarktAgentur.NRW. Hier gelangen Sie direkt zum Quick Check. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie im Internet.  (ig)