Deutsche augenoptische Industrie blickt auf erfreuliches Exportgeschäft

 Deutsche augenoptische Industrie blickt auf erfreuliches Exportgeschäft

Insgesamt erwartet die deutsche augenoptische Industrie 2018 für den Inlandsmarkt ein Umsatzplus von erneut circa zwei Prozent, für das Exportgeschäft eines von rund drei Prozent. Bild: TLH

Die deutsche augenoptische Industrie hat ihren Umsatz im Jahr 2017 um 2,8 Prozent auf 4,44 Milliarden Euro gesteigert. Der Inlandsumsatz wuchs dabei um 2,1 Prozent auf 2,25 Milliarden Euro, der Auslandsumsatz um 3,5 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro. 74 Prozent der Ausfuhren gingen in die europäischen Länder, 11 Prozent nach Nordamerika und 9 Prozent nach Asien. Die Exportquote der deutschen augenoptischen Industrie lag bei 49,3 Prozent.

Erfreuliche Zuwachsraten gab es bei den Exporten in die USA sowie in die direkten deutschen Anrainerstaaten. Ein Brexit-Schatten lag bereits über den Ausfuhren nach Großbritannien, die 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr einbüßten. „In Summe sind wir seitens der deutschen augenoptischen Industrie zufrieden mit dem Jahr 2017 und den Erfolgen, die wir in einigen Kernmärkten erzielen konnten“, erklärt der Vorstandsvorsitzende des Industrieverbandes SPECTARIS, Josef May. „Für 2018 sehen wir weitere Wachstumsmöglichkeiten – vorrangig in den etablierten Märkten Europas, darüber hinaus aber auch im Nahen Osten sowie in Russland.“

Insgesamt erwartet die deutsche augenoptische Industrie 2018 für den Inlandsmarkt ein Umsatzplus von erneut circa zwei Prozent, für das Exportgeschäft eines von rund drei Prozent. In Deutschland tragen 42,3 Millionen Menschen eine Brille. 3,3 Millionen Menschen tragen Kontaktlinsen. Gerade in der Altersklasse der 20- bis 29-Jährigen hat die Fehlsichtigkeit in den letzten sieben Jahren stark zugenommen (+ 23 Prozent). Auf der Fachmesse Opti traf sich Anfang Januar eine Branche, die aufgrund der demographischen Entwicklung ein enormes Potenzial besitzt. Hinzu kommt laut SPECTARIS ein hohes Maß an ungedecktem Bedarf in der Bevölkerung. Es gebe zahlreiche Fehlsichtige, die aber nichts gegen ihre Fehlsichtigkeit unternähmen. Ferner besäßen 10,4 Millionen Fehlsichtige trotz der Gefahren durch schädliches UV-Licht noch immer keine Sonnenbrille.

System der Gleitsichtbrillengläser auf die Kontaktlinse übertragen

Im modischen Fokus der Branche stehen auch die Sportbrillen, die für die verschiedenen Sportarten sowohl individuellen Augenschutz als auch Sehkomfort bieten. Noch verzichten laut Verbandsangaben 15,2 Millionen fehlsichtige Sporttreibende auf eine passende Sportbrille und/oder Kontaktlinsen. Weiter auf dem Vormarsch seien zudem spezielle Brillengläser für Autofahrer, die dank innovativer Veredelungen das Blendungsempfinden reduzierten und die Sicht bei widrigen Lichtverhältnissen verbesserten. Außerdem gewännen Multifokal-Kontaktlinsen für Menschen ab circa 45 Jahren immer mehr an Bedeutung. Man habe das System der Gleitsichtbrillengläser auf die Kontaktlinse übertragen und böte vergleichbare fließende Übergänge vom Nah- zum Fernbereich. (ig)