Smarte Kleidung für den Alltag

 Smarte Kleidung für den Alltag

Das System beinhaltet von dem DFKI und wearHEALTH entwickelte Sensorkalibrierungs- und magnetometerfreie Bewegungserfassungsalgorithmen und verknüpft diese mit der alltagstauglichen, sensorischen „e-Skin“-Kleidung von Xenoma. Bild: DFKI

Xenoma, wearHEALTH, eine Forschungsgruppe der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK), und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) starten eine Kooperation, durch die „smarte“ Kleidung mit hochentwickelter Motion Capturing-Technologie kombiniert und so tragbare Sensorik unmittelbar für verschiedene Anwendungen in Sport, Gesundheit und Industrie verfügbar wird. Die Fusion von Xenomas e-Skin Smart Apparel mit der Softwaretechnologie von wearHEALTH und DFKI schafft eine der alltagstauglichsten Lösungen für Bewegungserfassung (Motion-Capturing), die bisher vorgestellt wurden.

Das System beinhaltet von dem DFKI und wearHEALTH entwickelte Sensorkalibrierungs- und magnetometerfreie Bewegungserfassungsalgorithmen und verknüpft diese mit der alltagstauglichen, sensorischen „e-Skin“-Kleidung von Xenoma. Dies ermöglicht eine Vielzahl von Anwendungen in den Bereichen Rehabilitation, Sport, Arbeitssicherheit und überall dort, wo eine detaillierte und robuste Bewegungserfassung nützlich sein kann.

Anwendungen im industriellen Umfeld

Für den ersten Schritt der Zusammenarbeit entwickelte Xenoma eine sensorische Hose, die „Smart Pants“, mit sieben sechsachsigen Sensoreinheiten (IMUs). Die Hose ist in wenigen Augenblicken angezogen und einsatzbereit, um verschiedene Arten von sich wiederholenden und schnellen Bewegungen des Benutzers kontinuierlich zu erfassen. Darüber hinaus behindert sie die Bewegungen des Benutzers nicht. Dabei werden, im Gegensatz zu üblichen inertialen Ansätzen, keine Magnet-Sensoren (Magnetometer) verwendet. Das System ist somit robust gegenüber Veränderungen des lokalen Magnetfeldes, die beispielsweise durch Maschinen und Anlagen verursacht werden können. Dies ist insbesondere bei Anwendungen im industriellen Umfeld bedeutend.

Xenoma hat bereits an verschiedenen Projekten in den Bereichen Sport, Fitness, Arbeitssicherheit und Rehabilitation gearbeitet und plant nun, die Algorithmen von DFKI und wearHEALTH in eigene Produkte und Dienstleistungen und die weiterer Partner zu integrieren. „Die Kooperation bietet uns hervorragende Möglichkeiten, neue, innovative Technologien aus der Forschung direkt in die Anwendung und den Alltag zu bringen, so dass sie sich am Markt und als Basis für vielseitige Applikationen weiterentwickeln können“, so Prof. Dr. Didier Stricker, Leiter der Forschungsabteilung Augmented Vision des DFKI.

Für den täglichen Gebrauch entwickelt

„Im Gegensatz zu vielen anderen hat wearHEALTH seine Tracking-Algorithmen magnetometerfrei entwickelt, so dass sie sich praktisch unabhängig von der Umgebung in den konkreten Anwendungsfällen ideal einsetzen lassen. Ich bin überzeugt, dass diese Zusammenarbeit eine große Nützlichkeit für kommerzielle und industrielle Anwender bietet“, kommentiert Ichiro Amimori, Mitbegründer und CEO von Xenoma. „Die e-Skin von Xenoma wurde für den täglichen Gebrauch entwickelt. Die Technologie von wearHEALTH und DFKI ermöglicht es uns nun, Athleten, Rehabilitanden und Fabrikarbeitern angepasst an deren konkrete Bedürfnisse zu helfen.“ (ig)