Bluetooth macht sich mit fit für IoT und Co.

 Bluetooth macht sich mit fit für IoT und Co.

Via Bluetooth-Mesh kann eine Vielzahl an Geräten ohne separaten Netzwerkknoten miteinander kommunizieren. Foto: Bluetooth Special Interest Group

Die Bluetooth Special Interest Group (SIG) hat ihre Drahtlostechnologie um eine so genannte Mesh-Funktionalität erweitert, mit der eine Vielzahl von Bluetooth- Geräten künftig direkt miteinander kommunizieren kann. Als mögliche Anwendungsfelder werden die Gebäudeautomation, Sensornetzwerke und Internet-of-Things(IoT)-Anwendungen im Allgemeinen genannt.

„Mit der Unterstützung der Mesh-Vernetzung setzen die Bluetooth-Mitglieder ihre Liste von Innovationen fort, um neue und aufstrebende Märkte gezielt nach vorne zu bringen“, meint Mark Powell, Executive Director der SIG. „Der Markt für vernetzte Geräte hat nach der Einführung von Bluetooth Low Energy ein enormes Wachstum erlebt. Wir sind davon überzeugt, dass die Bluetooth-Mesh-Vernetzung nun einen ähnlichen Beitrag leisten wird, Märkte wie die Gebäudeautomation oder drahtlose Sensornetzwerke, die sich noch in einer frühen Entwicklungsphase befinden, nachhaltig zu unterstützen.“

Nicht mehr nur für Smartphones

Drahtlose Technologien zur Mesh-Vernetzung stellen für die kommerzielle Gebäude- und Fabrikautomation eine Marktchance dar, die das „erweiterte“ Bluetooth in Zukunft befördern soll. Punkten will die SIG bei den Aspekten Zuverlässigkeit (Ausfälle einzelner Kommunikatoren beeinträchtigen das Netz als Ganzes kaum), Skalierbarkeit (mehrere Tausend Geräte im Verbund sind möglich) und Sicherheit (versprochen wird ein hohes Schutzniveau gegenüber Angriffen von außen).

Auch die geräte- und herstellerübergreifende Verbreitung von Bluetooth, die man aus dem Smartphone-Bereich kennt, stellt einen Vorteil dar: Sie soll auch im „professionellen“ Umfeld die Verbreitung von Bluetooth befördern und sicherstellen, dass Produkte verschiedener Hersteller Hand in Hand funktionieren. Dafür wurden neue technische Spezifikationen auf den Weg gebracht, die sich laut SIG bereits in umfangreichen Tests bewährt haben.

Anwendungsfelder

Die erweiterte Bluetooth-Technologie soll Unternehmen dabei helfen, „umfangreichere“ Lösungen zu liefern und sie deutlich schneller auf den Markt bringen. Ein Mesh-Netzwerk auf Bluetooth-Basis könnte beispielsweise zusätzliche Möglichkeiten wie Produktverfolgung und Streckenfindungsdienste bieten, die über den reinen Datenaustausch weit hinausgehen. Szymon Slupik, Vorsitzender der Mesh-Arbeitsgruppe innerhalb der Bluetooth SIG: „Der Markt für die Gebäudeautomation fokussiert sich zunehmend auf die vernetzte Beleuchtung und ihre Rolle als Plattform für die Bereitstellung von Automatisierungsdiensten innerhalb eines Gebäudes. Ein Mesh-Netzwerk auf Bluetooth-Basis kann daneben Dienste wie die Geräteverfolgung, Point-of-Interest-Suche und Wegfindung unterstützen. Diese Mehrwert-Dienste sind einer der Gründe, weshalb wir davon überzeugt sind, dass Bluetooth die ideale Technologie für den Aufbau eines Mesh-Netzwerks darstellt.“

Die Bluetooth-Spezifikationen für Mesh-Vernetzung sowie die Werkzeuge, die zum Testen und Qualifizieren von Bluetooth-Produkten für Mesh-Netzwerklösungen benötigt werden, sind ab sofort auf der Bluetooth-Website verfügbar.

Matthias Thews ist für die PR-Agentur Fink & Fuchs in Wiesbaden tätig.

http://www.electronicdesign.com/embedded-revolution/meshing-bluetooth