ZVEI: Automationsbranche erfolgreich ins Jahr gestartet

 ZVEI: Automationsbranche erfolgreich ins Jahr gestartet
Der Jahresbeginn brachte deutliche Wachstumsraten bei Umsatz und Auftragseingang, was für Optimismus in der deutschen Automationsbranche sorgt: Auf einige recht „herausfordernde“ Monate folge seit Herbst 2016 eine deutliche Geschäftsbelebung quer durch alle Bereiche der Automation, wie der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) bekanntgab.

In den Monaten Januar und Februar 2017 sind die Branchenumsätze um 7,2 % in die Höhe geschossen; bei den Auftragseingängen gibt es einen Zuwachs von 2,3 % zu vermelden. Für das kommende Jahr sei mit einem Plus von 3 % Umsatzwachstum im Bereich der Fabrikautomation zu rechnen, so Dr. Gunther Kegel, Vorsitzender des Fachverbandvorstands des ZVEI. Er konstatiert: „2016 war ein solides Jahr für die Automation in Deutschland: Der Umsatz ist um 1,8 % auf 50,2 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr gewachsen.“

Mehr Optimismus herrsche auch in der Prozessautomation: „Wir sind zuversichtlicher als im vergangenen Jahr und erwarten für 2017 ein mittleres einstelliges Umsatzwachstum“, sagt Eckard Eberle, stellvertretender Vorsitzender des Fachbereichs Messtechnik und Prozessautomatisierung im ZVEI. „Letztes Jahr sprachen wir an dieser Stelle von einem Umsatzplus von etwa 2 %; das haben wir für das Jahr 2016 mit einem Wachstum von 2,2 % beim Umsatz erfüllt“.
Erfolgreiches „Mannschaftsspiel“ bei Industrie 4.0 schafft Werte
Mit dem Open Source Projekt „openAAS“ (AAS: „Asset Administration Shell“, zu Deutsch „Verwaltungsschale“) – sei zudem ein entscheidender Schritt auf dem Weg hin zu Industrie 4.0 gelungen: „Mit der Umsetzung der Industrie 4.0-Komponente im Demonstrator ‚Industrie 4.0-Komponente live erleben‘ zeigen wir erstmals ein funktionsfähiges, digitales Abbild eines realen Produkts auf der Hannover Messe 2017“, sagt Dr. Kegel. Er hebt hervor, dass der Demonstrator das Bindeglied zwischen den gemeinsamen Vorarbeiten der Technischen Hochschule Aachen und ZVEI sei, die in die Plattform Industrie 4.0 eingebracht und gemeinsam mit dem „Labs Network Industrie 4.0“ umgesetzt worden seien. „Es wird deutlich: Unsere vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit bei Industrie 4.0 ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für den Standort Deutschland“, so Dr. Kegel.
Sonderschau soll Zeitalter modularer Produktion einläuten
Auch in der chemischen und pharmazeutischen Industrie wachsen die Anforderungen an Flexibilität, individuellere Produkte und schnellere Produkteinführungszeiten. Immer mehr Ausrüster, aber auch die Chemie- und Pharmaunternehmen selbst, arbeiten deshalb an der Entwicklung von modularen Konzepten für Neuanlagen sowie Anlagenerweiterungen: Aus einzelnen „Bausteinen“ mit unterschiedlichen Funktionen sollen sich die Anlagen schnell immer wieder neu zusammenstellen lassen, um unterschiedlichste Produktionsverfahren abbilden zu können.
Die Firmen Namur und ProcessNet sowie der ZVEI präsentieren eine solche Chemiefabrik aus einzelnen Komponenten, die schnell und flexibel immer neu kombiniert werden können, im Rahmen der Sonderschau „Modulare Produktion“ auf der Hannover Messe. Gemeinsam mit zwölf weiteren Unternehmen stellen sie diese Neuheit in Halle 11, Stand D44 unter dem Motto „Process Industrie 4.0: The Age of Modular Production“ aus.
Nina Klimpel ist Manager Industrie 4.0 & Cyber Security beim Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI).