Studie: Bei KMU steigt die Akzeptanz von Cloud-ERP

 Studie: Bei KMU steigt die Akzeptanz von Cloud-ERP
Eine aktuelle Studie des Softwareanbieters Abas legt nahe: Die Akzeptanz von Cloud-Angeboten im ERP-Bereich (Enterprise Ressource Planning) ist innerhalb nur eines Jahres deutlich gestiegen. Unter den befragten KMU-Entscheidern möchte nur noch eine Minderheit die Nutzung von cloudbasiertem ERP grundsätzlich ausschließen.

Der auf KMU fokussierte ERP-Softwareentwickler Abas aus Karlsruhe hat die Ergebnisse seiner jährlich durchgeführten Kundenumfrage vorgestellt. Obwohl dabei nur die Nutzer einer einzigen ERP-Lösung befragt wurden, liefern die Ergebnisse doch auch einige generalisierbare Aussagen zu Trends bei mittelständischen Unternehmen in Bezug auf ihre Softwarenutzung. An der Studie haben sich 665 Unternehmen beteiligt – mehrheitlich Industrieunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit 50 bis 2 000 Mitarbeitern.

Ein Umdenken macht sich bemerkbar

Im Vergleich mit der Studie 2015 zeigt, dass die Akzeptanz von ERP aus der Cloud signifikant gestiegen ist: So schließen mittlerweile nur noch 28 % der Abas-Anwender webbasierte ERP-Lösungen kategorisch aus, während 2015 noch 64 % die Cloud-Integration ablehnten (siehe Bild 2).

Auch zum möglichen Einsatzbereich von Cloud-ERP-Lösungen und deren Wirksamkeit in verschiedenen Funktionsbereichen wurden Fragen gestellt: 53 % der Teilnehmer bewerten Cloud-Lösungen in der Vertriebssteuerung und dem Kundenmanagement als kurzfristig sehr oder zumindest möglicherweise interessant. 44 % Prozent der Befragten erachten Cloud-Anwendungen im Dokumentenmanagement als sinnvoll, während 37 % Business Intelligence als wichtige Cloud-Lösung favorisieren.

Die Bereiche Finanzbuchhaltung, Lohn und Gehalt hingegen sind nach Einschätzung der mittelständischen Unternehmen für die Cloud gänzlich ungeeignet: So bewerten 85 % die Buchhaltung beziehungsweise 90 % der Teilnehmer die Vergütung als uninteressante Funktionsbereiche für Cloud-Lösungen.

Damit gehen die Angaben der Befragten zu den grundlegenden Voraussetzungen für den Einsatz einer Cloud einher. So nennen die befragten Mittelständler ein Rechenzentrum beziehungsweise die Datenverarbeitung innerhalb der EU als zweitwichtigste Voraussetzung. Dazu passt, dass die befragten Firmen lediglich eine Voraussetzung für den Cloudbetrieb noch höher einschätzen: die Möglichkeit, ERP in einer privaten Cloud zu betreiben, d. h. auf eigenen, dezidierten Servern.

Skepsis bei hybridem Cloudbetrieb

Zudem gefragt wurde nach dem Nutzen eines hybriden ERP-Betriebes, in dem das lokale ERP-System um einzelne Cloud-Lösungen erweitert wird. Auch an dieser Stelle zeigt sich, dass zumindest die Abas-Anwender solche Zusatzfunktionalitäten nur unter bestimmten Bedingungen befürworten: So sprechen sich 63 % der Befragten für einen hybriden ERP-Betrieb aus, sofern Preis und Mietmodell stimmen (siehe Bild 3). 37 % legen den Fokus auf den Datenschutz und können sich ein Hybrid-System nur dann vorstellen, wenn die unternehmensinternen Daten in einem Rechenzentrum innerhalb der EU gehostet sind. Für 32 % der befragten User muss bei einem hybriden Betrieb die funktionelle Kompatibilität gewährleistet sein.

Interessante Aussagen zur Auswirkung der Digitalisierung

47 % der befragten Personen nennen bei der Frage nach den wichtigsten Auswirkungen des digitalen Wandels die Veränderung oder Erodierung der Geschäftsmodelle. 40 % bewerten den geänderten Personalbedarf sowie die neuen Schlüsselkompetenzen als folgenschwerste Entwicklungen von Industrie 4.0 und Internet of Things, während 37 % der Anwender den integrierten Einsatz neuer Technologien wie Apps, Sensorik oder Big Data benennen.

Die Umfrage geht zudem auf die Bewältigung der digitalen Transformation und die gewünschte Unterstützung durch Unternehmenssoftwareanbieter (hier natürlich konkret die Firma Abas) ein, wonach sich 67 % der mittelständischen Unternehmen für spezielle Fortbildungen sowie eine effiziente Mitarbeiterqualifizierung aussprechen. Knapp 41 % wünschen sich Beratungsleistungen, wie man das eigene Geschäftsmodell zukunftssicher gestalten kann.

Till Konstanty betreibt die Agentur PR Konstant in Düsseldorf.