Robotics Award 2017 geht an Flexstructures

 Robotics Award 2017 geht an Flexstructures
Die Flexstructures GmbH aus Kaiserslautern ist Träger des diesjährigen Robotics Award: Der Preis der Hannover Messe für angewandte Robotiklösungen geht damit an ein vergleichsweise junges Unternehmen, das sich mit einer smarten Softwarelösung beworben hatte.

Seit 2011 vergeben die Hannover Messe und der Konradin-Verlag gemeinsam den Robotics Award – die Flexstructures GmbH wurde erst ein Jahr später gegründet. Begeistert zeigte sich Geschäftsführer Oliver Hermanns, der am 25.04.2017 den Preis aus den Händen der niedersächsischen Staatssekretärin Daniela Behrens entgegen nehmen durfte: Mit der Softwarelösung „IPS Robot Optimization“ konnte sich sein Unternehmen gegen die Konkurrenz durchsetzen.

Der Preis
Eine hochkarätig besetzte Fachjury steht Jahr für Jahr vor der Herausforderung, zahlreiche technologische Innovationen aus den Bereichen industrielle Automatisierung, mobile Robotik und autonome Systeme in ein Ranking zu bringen. Grundvoraussetzung: Die jeweilige Einreichung muss beim Robotics Award erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden oder es sich um eine signifikante Weiterentwicklung handeln. Die Lösung muss außerdem mindestens marktreif oder schon industriell erprobt sind. Fortschrittlichkeit im Hinblick auf Ökonomie und Technologie sowie der industrielle und gesellschaftliche Nutzen sind weitere Kriterien, die eine Rolle spielen.
Der Preisträger
Der Gewinner des Robotics Award 2017 war mit der komplexen Softwarelösung „IPS Robot Optimization“ an den Start gegangen: Mit ihr zeigt Flexstructures eindrucksvoll die Möglichkeiten moderner Simulationstechniken im industriellen Umfeld auf.
Primär geht es dabei um die Roboteroptimierung bei Automobilherstellern, die sich durch eine flexible und schnelle Ausgestaltung von Roboterzellen einen Marktvorteil verschaffen können. Die prämierte Lösung überprüft Millionen an möglichen Kombinationen von Roboterpfaden unter Berücksichtigung kollisionsfreier Bewegungen aller Komponenten und aufeinander abgestimmten Prozesszeiten der unterschiedlichen Roboter. Auch die Roboterschlauchpakete werden in die Simulation mit einbezogen, so dass deren Lebensdauer verlängert werden kann.
Ebenfalls ausgezeichnet
Auf Platz zwei schaffte es die Mayser GmbH & Co. KG mit dem Ultraschall-System „Safety“ zur Werkstückabsicherung bei MRK-Applikationen. Diese Lösung setzt einen Ultraschallsensor für den Personenschutz im Roboterumfeld ein – das Modell ist bereits baumustergeprüft und für den Personenschutz zugelassen. Die Ultraschallsensoren besitzen ein elliptisches Schallfeld mit einer sicheren Messdistanz bis maximal 200 cm und einem Warnfeld von bis zu 250 cm. Damit kann das Produkt beispielsweise an Arbeitsplätzen mit kollaborierenden Robotern zur Werkstück- und Werkzeugabsicherung eingesetzt werden; zudem ist die Absicherung von spitzen oder rotierenden Objekten möglich.
Mit dem drucklosen Vakuumerzeuger „Eta-Vac“ für Handhabungsaufgaben in der Robotik schaffte es schließlich auch die Eta-Opt GmbH unter die Top drei des diesjährigen Robotics Award. Das Prinzip der eingereichten Lösung kurz erläutert: Eine Kolbenstange, die an einen Balg angebunden ist, wird von einem elektromechanischen Linearantrieb bewegt. Der Balg ist dabei über einen Schlauch mit einem handelsüblichen Sauger für Vakuum-Anwendungen verbunden. Durch Auf- und Abwärtsbewegung kann das Volumen des Balges vergrößert oder verkleinert werden – damit lässt sich ein Vakuum bis hin zum Sauger erzeugen.
Janina Schwarzkopf ist Assistentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Deutsche Messe AG in Hannover.