Kosteneinsparungen führen zu Gewinnsteigerungen

 Kosteneinsparungen führen zu Gewinnsteigerungen
Die expansive Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank hat keinerlei Auswirkungen auf die Strategie mittelständischer Unternehmen. Realisierte Einsparungen werden weniger in Forschung und Modernisierung investiert, sie dienen vielmehr überwiegend als Profittreiber. Bei den meisten Unternehmen ist der Effekt allerdings bereits nach drei Jahren wieder verpufft.

Die Expense Reduction Analysts-Studie dokumentiert, dass durchschnittlich 20 % der erzielten Einsparungen genutzt werden, um direkt den Unternehmensgewinn zu steigern und so Wettbewerbsvorteile zu realisieren. Um die erfolgreiche Zukunft des Unternehmens aktiv zu gestalten, werden weitere 12,5 % in Marketing- und Vertriebsaktivitäten, 11,8 % in Maschinen und Anlagen sowie 11,5 % in die Mitarbeiterentwicklung investiert.

Was machen erfolgreiche Firmen besser?
Beim Vergleich von unterschiedlich erfolgreichen Unternehmen, gemessen an verschiedenen Erfolgsindikatoren wie Umsatzrendite oder Kundenzufriedenheit innerhalb der vergangenen drei Jahre, ergibt sich folgendes ergänzendes Bild: Die 25 % erfolgreichsten Unternehmen investieren die erwirtschafteten Einsparungen hauptsächlich in die Geschäftsfelderweiterung und in Forschung und Entwicklung sowie Marketing und Sales.
„Dass Unternehmen ein Fünftel des eingesparten Geldes zur Gewinnsteigerung nutzen, heißt im Umkehrschluss, dass diese Gelder vorerst nicht reinvestiert werden“, erklärt Klaus Jeschke, Managing Director DACH von Expense Reduction Analysts. „Besonders erfolgreiche Unternehmen nutzen dieses finanzielle Extra allerdings, um sich im Vergleich zum Wettbewerb noch besser und nachhaltiger aufzustellen. Das unterstreicht die Studie. Wenn dann neue Businessmodelle oder Chancen am Horizont auftauchen, sind diese Unternehmen gewappnet, schnell und effektiv zu handeln“.
Kosteneinsparungen nachhaltig nutzen
Herausforderungen ergeben sich für viele Unternehmen bei der Realisierung nachhaltiger Kosteneinsparungen. Denn bei 73 % der befragten Unternehmen ist der Effekt von Kostenmanagementprogrammen bereits nach spätestens drei Jahren wieder verpufft. „Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass Unternehmen vor allem daran arbeiten müssen, kostenbewusstes Handeln in der Unternehmenskultur zu verankern. Es gilt die nötigen Kennzahlen sowie die richtigen Tools zu finden, um das eingesparte Geld nachhaltig zur Gewinnsteigerung zu nutzen“, betont Jeschke. „Dabei können auch externe Kostenmanagementspezialisten durchaus helfen und die Nachhaltigkeit der Einsparungen verlängern“.
Zum „Barometer Kostenmanagement 2016“
Analog zu den Befragungen 2012, 2013 und 2014 wird das Barometer Kostenmanagement von den Expense Reduction Analysts und der EBS Business School in Form einer standardisierten europaweiten Online-Befragung durchgeführt. Das Barometer Kostenmanagement wird jährlich durchgeführt und zeigt auf, wie effizient Unternehmen im Bereich Kostenmanagement arbeiten. Die Erhebung fand im Zeitraum vom 7. April bis zum 20. Juli 2016 statt. Berücksichtigt wurden Unternehmen aus zehn europäischen Ländern. Die der vorliegenden Studie zugrundeliegende Stichprobe enthält 281 Unternehmen.
Thomas Löwer ist European Marketing Manager der Expense Reduction Analysts GmbH mit Sitz in Köln.