Elektroexporte wachsen weiter zweistellig

 Elektroexporte wachsen weiter zweistellig

Die Prozessautomatisierung ist einer der Wachstumstreiber 2017. Bild: Papierfabrik Palm GmbH

Die Exporte der deutschen Elektroindustrie legten im August 2017 gegenüber dem Vorjahr um 10,1 Prozent auf 15,9 Milliarden Euro zu. Im Zeitraum von Januar bis August stiegen die Elektroexporte im Vorjahresvergleich um 10,7 Prozent auf 129,8 Milliarden Euro. Auch aus der Prozessautomation gibt es 2017 positive Daten:Es wird mit einem Wachstum von 6 bis 7 Prozent gerechnet.

„Dies war der mit Abstand höchste Ausfuhrwert, der jemals in einem August erzielt wurde“, freute sich Dr. Andreas Gontermann, ZVEI-Chefvolkswirt bei der Vorstellung der Zahlen. Die Elektroausfuhren in die Industrieländer lagen im August mit 10,0 Milliarden Euro um 7,9 Prozent höher als vor einem Jahr. Zwischen Januar und August legten sie um 9,7 Prozent auf 85,3 Milliarden Euro zu. „Im Ausfuhrgeschäft mit Großbritannien mussten die deutschen Elektroexporteure dagegen im August mit minus acht Prozent auf 801 Millionen Euro den zweiten monatlichen Rückgang in Folge hinnehmen“, so Gontermann. Unter Vorjahr blieben auch die Exporte nach Japan (-5,5 Prozent auf 244 Mio. €), Schweden (-3,7 Prozent auf 395 Mio. €) und in die Slowakei (-2,4 Prozent auf 183 Mio. €).

Die Exporte in die Gruppe der Schwellenländer zogen im August um 13,9 Prozent gegenüber Vorjahr auf 5,9 Milliarden Euro an. Zwischen Januar und August 2017 beliefen sie sich auf insgesamt 44,5 Milliarden Euro. Mit einem Plus von 12,5 Prozent stiegen die Exporte in Schwellenländer in den ersten acht Monaten dieses Jahres stärker als die Ausfuhren in die Industrieländer. Ein kräftiges Wachstum von 16,2 Prozent auf jetzt 1,7 Milliarden Euro erfuhren die Exporte nach China, in das größte Abnehmerland der ZVEI-Unternehmen.

Elektrische Prozessautomation ist 2017 Wachstumstreiber

Ebenso nahmen die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse im August zu. Sie stiegen um 10,8 Prozent gegenüber Vorjahr auf 14,1 Milliarden Euro. In den ersten acht Monaten dieses Jahres erhöhten sie sich um 11,3 Prozent auf 117,9 Milliarden Euro.

Als weiterer Wachstumstreiber in 2017 präsentiert sich die elektrische Prozessautomation. „Nach einem geringen Zuwachs bei den weltweiten Auftragseingängen im vergangenen Jahr, rechnen wir für das Jahr 2017 mit einem währungsbereinigten Wachstum von etwa sechs bis sieben Prozent. Stimmung und Lage in der Branche sind derzeit gut“, sagt Nikolaus Krüger, Vorsitzender des Fachbereichs Messtechnik und Prozessautomatisierung im ZVEI-Fachverband Automation. Für 2018 zeigt sich Krüger weiter optimistisch: „Das wirtschaftliche Umfeld bleibt voraussichtlich auch im kommenden Jahr positiv. Wenn sich die Situation auf dem internationalen politischen Parkett nicht verschärft, ist ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich denkbar“.

Geschäft mit Industrie-4.0-Lösungen wächst stetig

Das Wachstum wird von Bestellungen in China, USA und Zentraleuropa getrieben. Im Mittleren Osten, Indien und Brasilien gestaltet sich das Geschäft noch verhalten. Wachstumsimpulse setzten vor allem die Branchen Chemie, Wasser, Nahrungs- und Genussmittel sowie Mineral & Mining. Das Öl- & Gas-Geschäft springt langsam wieder an, während sich das Kraftwerks-Geschäft noch verhalten gestaltet. Instrumentierung und Prozessanalytik, insbesondere Flüssigkeitsanalyse, laufen nach wie vor besser als das Projektgeschäft. „Die Prozessautomation treibt den digitalen Wandel weiter voran“, sagt Krüger. Das Geschäft mit Industrie-4.0-Lösungen wachse stetig. „Besonders Softwarelösungen zur Prozessanlagensteuerung werden immer stärker nachgefragt“, so Krüger. (ig)