E-Commerce verlangt strukturelle Anpassungen

 E-Commerce verlangt strukturelle Anpassungen

Der Strukturwandel der Branche hat sich in den letzten Jahren durch die Digitalisierung noch weiter verstärkt. BIld: bizkanal.de

Der digitale Strukturwandel hat die Handelsbranche fest im Griff. Der Onlinehandel hat im Vergleich zum klassischen Handel große Umsatzzuwächse realisiert, die bei weitem noch nicht ausgeschöpft sind. Die Verbindung von klassischen und Online-Geschäftsmodellen erhöht die Komplexität und stellt höhere Anforderungen an die Unternehmenssteuerung. Das Horváth-Ressourcen-Barometer für die Schweiz zeigt, dass die Handelsunternehmen dafür Personal im Controlling-Bereich benötigen. Im Controlling von Groß- und Einzelhandelsunternehmen wurden im Jahresvergleich 2018 mehr als doppelt so viele Stellen ausgeschrieben.

Die Situation der Handelsunternehmen in der Schweiz wird von wirtschaftlichen und strukturelleren Einflüssen und Herausforderungen definiert: Umkämpfter Markt, stagnierende Umsätze bei kontinuierlich steigenden Auslagen der Unternehmen für Personal, Rohstoffe, Verkaufsflächen und Betriebsausstattungen. Strukturelle Probleme ergeben sich weiter aus zu vielen Standorten mit wenig ertragreichen Produktionsflächen, die dabei eine unzureichende Sortimentsdifferenzierung herstellen.

Der Strukturwandel der Branche hat sich in den letzten Jahren durch die Digitalisierung noch weiter verstärkt. So entwickeln sich immer mehr Handelsunternehmen zu Multi-Channel-Anbietern, die ihre Waren nicht mehr wie früher nur über einen Vertriebskanal, sondern vielmehr über unterschiedliche Kanäle anbieten. Durch E-Commerce und der zunehmenden Verschmelzung verschiedener Verkaufskanäle werden zudem höhere Ansprüche an die Steuerung von Handelsunternehmen gestellt.

Digitaler Strukturwandel

Solche Veränderungen müssen sich in den Controlling-Instrumenten widerspiegeln, die den gleichen Dynamiken ausgesetzt sind wie die Unternehmen selbst. Die Reaktion der Handelsunternehmen auf den digitalen Strukturwandel, sei dies im Groß- oder im Einzelhandel, spiegelt sich in den Zahlen des Horváth-Ressourcen-Barometers wider. Zwischen Januar und Dezember 2018 haben sich die ausgeschriebenen Controlling-Stellen in der Schweiz mehr als verdoppelt:

„Dem Controlling, als einem Instrument der Unternehmensführung, kommt eine herausragende Bedeutung hinsichtlich der Gestaltung und Steuerung der immer spezialisierter und komplexer werdenden Unternehmensstrukturen und Prozesse zu“, erklärt Ueli Teuscher, Partner und Geschäftsführer Schweiz von Horváth & Partners. „Es ist die Aufgabe eines effektiven Controllings, das Management bei der zielgerichteten Planung, Kontrolle und Führung zu unterstützen, indem es jederzeit die hierfür benötigten Daten und Informationen bereitstellt und somit Entscheidungs-grundlagen liefert“.

Horváth-Ressourcen-Barometer

Das Horváth-Ressourcen-Barometer misst die Zahl ausgeschriebener Vakanzen (Voll- und Teilzeit) auf Schweizer Unternehmenswebseiten. Es erfasst monatlich mehr als 2.500 ausgeschriebene Stellen in der Schweiz in den ausgewählten Funktionsbereichen Organisation, Einkauf, Finanzen und Controlling mittels Webspider. Die Daten geben Hinweise darauf, in welchen Bereichen Schweizer Firmen jeglicher Größe Ressourcenbedarf haben und damit aktuell thematische Schwerpunkte setzen. (ig)