Auftragseingänge im März: Wachstumsschub aus Europa

 Auftragseingänge im März: Wachstumsschub aus Europa
Die Auftragseingänge im gesamtdeutschen Maschinenbau lagen im März 2017 zwar um real 4 % unter dem Vorjahreswert – doch bei näherer Betrachtung ist das gar kein schlechter Wert. Und zum Abschluss des ersten Quartals 2017 können Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen als wichtige Produktionsstandorte noch einmal richtig glänzen.

Ein deutliches Minus – und doch ist VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers zufrieden: „So paradox es zunächst klingen mag, dies ist ein erfreuliches Ergebnis. Im Vorjahr hatten Großaufträge den Märzergebnissen einen ungewöhnlich kräftigen Schub verpasst – das war in diesem Jahr nicht reproduzierbar.“

Erfreulich für die Maschinenbauindustrie: Die Bestellungen aus dem Inland legten im Berichtsmonat um 10 % gegenüber dem Vorjahr zu; die Aufträge aus den Euro-Partnerländern wuchsen sogar um stattliche 19 %. „Die eigentliche Überraschung ist aber, dass der hohe Bestelleingang des vergangenen Jahres aus den Nicht-Euro-Ländern lediglich um 16 % verfehlt wurde“, so Wiechers.
Baden-württembergischer Maschinenbau weiter stark
Im März 2017 haben die Auftragseingänge im baden-württembergischen Maschinenbau um 24 % gegenüber dem Vorjahresmonat zugelegt. Die Orders aus dem Ausland verliehen dem Auftragsvolumen dabei besonderen Schub: Hier schlägt ein Zuwachs von stattlichen 28 % zu Buche (Euro-Partnerländer: plus 25 %, Nicht-Euro-Raum: plus 29 %). Doch auch das Inland ist mit 14 % Zuwachs gegenüber Vorjahresmonat erstmals in diesem Jahr im zweistelligen Bereich gewachsen.
„Der März bringt zum Abschluss des ersten Quartals nur gute Nachrichten: Das Inland legt deutlich zu, die Bestellungen aus den Euro- und Nicht-Euro-Länder befinden sich sogar auf sehr hohem Niveau. Die gelungene Hannover Messe 2017 könnte den Unternehmen weiteren Schwung verleihen – wir gehen also mit Zuversicht in das zweite Quartal“, so Dr. Dietrich Birk, Geschäftsführer VDMA Baden-Württemberg.
Seit April liegen nun auch die aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes zu Umsatz und Beschäftigung im baden-württembergischen Maschinenbau für das Gesamtjahr 2016 vor (Ergebnis für Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten). Demnach haben die Unternehmen einen Umsatz von knapp 76,3 Mrd. Euro realisieren können – und damit einen Zuwachs von 3,2 % gegenüber 2015 erzielt. Die Mitarbeiterzahl lag (zum Stichtag 30.9.) bei 308 426 Beschäftigten; dies entspricht einer Steigerung um über 2 000 gegenüber dem Stichtag 2015.
Maschinenbau NRW vermeldet ebenfalls positives erstes Quartal
Der Auftragseingang des nordrhein-westfälischen Maschinenbaus verzeichnete im März 2017 – wie Baden-Württemberg – ein Plus von 24 %. Bei der Inlandsnachfrage fiel das Wachstum mit 10 % zwar etwas geringer als im „Ländle“ aus; das Auslandsgeschäft wuchs aber entsprechend stärker und lag 33 % über dem Vorjahresniveau.
Der Dreimonatsvergleich (Januar bis März 2017) zeigt ein Plus von 16 % zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum: Bei den Inlandsaufträgen ging es 7 % nach oben, Auslandsaufträge nahmen um 21 % zu. In Nordrhein-Westfalen verzeichnete die Nachfrage aus dem Euro-Raum im Dreimonatsvergleich ein Plus von 3 %, während die Auslandsaufträge aus den Nicht-Euro-Ländern um ganze 31 % nach oben schossen.
Im ersten Quartal schließt der Auftragseingang somit rundweg positiv ab: „Wir freuen uns sehr über das Ergebnis und hoffen, dass sich die positive Entwicklung weiter fortsetzt“, erklärt abschließend Hans-Jürgen Alt, Clustermanager ProduktionNRW.
Holger Paul ist Leiter Kommunikation und Pressesprecher beim Verein Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).