Anreize für den Ausbau von Produktion und Beschäftigung

 Anreize für den Ausbau von Produktion und Beschäftigung

Im zweiten und dritten Quartal 2017 konnte die deutsche Ernährungsindustrie weiter wachsen. Der Umsatz stieg sowohl mengen- als auch wertmäßig. Bild: Emmi Molkerei, Luzern

Im zweiten und dritten Quartal 2017 konnte die deutsche Ernährungsindustrie weiter wachsen. Der Umsatz stieg sowohl mengen- als auch wertmäßig. Das geht aus aktuellen vom BVE (Bundesverband der Deutschen Ernährungsindustrie) veröffentlichten Zahlen hervor. Zwischen April und Juni 2017 wurden 44,8 Milliarden Euro erwirtschaftet, im Juli und August waren es 29,9 Milliarden Euro. Die Lebensmittelexporte beliefen sich in diesem Zeitraum auf 14,6 bzw. 9,7 Milliarden Euro. Die um Saison- und Kalendereffekte bereinigte Produktionsleistung stieg um 2,3 bzw. 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Begünstigt wird das anhaltende Wachstum durch den höherwertigen Binnenkonsum und die zunehmende Nachfrage aus dem Ausland“, erläutert Stefanie Sabet, Geschäftsführerin des BVE. Damit einher gingen auch positive Anreize für einen Ausbau der Lebensmittelproduktion sowie der Beschäftigung. Stimmungsumfragen bei den Lebensmittelherstellern belegten auch für das vierte Quartal 2017 positive Geschäftserwartungen. Der Ausblick auf das erste Quartal 2018 zeige sich aktuell jedoch deutlich verhaltener. Wettbewerbs- und Kostendruck halten die Anspannung der Ertragslage hoch.

Allein im August 2017 erzielte die Ernährungsindustrie einen Umsatz von 15,4 Milliarden Euro und erreichte im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von 2,1 Prozent. Die Verkaufspreise setzten ihren Jahrestrend fort und stiegen im Inland um 4,5 Prozent, im Ausland um 3,6 Prozent. Dadurch erwirtschaftete die Branche ein Absatzplus von insgesamt 1,3 Prozent. Auch der Export wuchs im August preisbedingt um 3,1 Prozent auf einen Wert von 5,0 Mrd. Euro. Diese positiven Entwicklungen bestärkten die Unternehmen, ihre Lebensmittelproduktion auszubauen. Der saison- und kalenderbereinigte Produktionsindex stieg im Vorjahresvergleich um 1,3 Prozent.

 

Büroktratie abbauen, neue Absatz- und Wertschöpfungspotenziale erschließen

Damit Verbraucher auch weiterhin aus einem vielfältigen, preiswerten und qualitativ hochwertigen Produktangebot wählen können, benötigt die Ernährungsindustrie und insbesondere die klein- und mittelständischen Unternehmen neue Wachstumsmöglichkeiten. Eine bedeutende Rolle spielen dabei der Abbau von Bürokratie sowie die Erschließung neuer Absatz- und Wertschöpfungspotenziale.

Die Preise an den Agrarrohstoffmärkten sind durch die Entwicklung von Angebot und Nachfrage bedingt. Preisschwankungen können beispielsweise auf wechselnde Ernteerträge aufgrund der Witterungsbedingungen, aber auch auf Wechselkursschwankungen zurückgehen. Angebotsbedingt konnte im September 2017 Entspannung auf den Rohstoffmärkten festgestellt werden. Während der HWWI-Rohstoffpreisindex (der Rohstoffindex des Hamburgischen Wirtschaftsinstituts) für Nahrungs- und Genussmittel im Vergleich zum Vormonat einen Rückgang um 0,7 Prozent aufzeigte, blieb der Index um 12,6 Prozent unter seinem Vorjahreswert. Die Preise der Agrarrohstoffe sind aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks einer der wichtigsten Kostenfaktoren in der Lebensmittelherstellung. (ig)