Dünnschicht sorgt für Wachstum

 Dünnschicht sorgt für Wachstum

Die Exportquote deutscher Photovoltaik-Zulieferer erreichte zwischen April und Juni den Rekordwert von 89 Prozent. Bild: Sistech

Der Markt für Solarequipment für die Dünnschicht-Anwendung wächst für die deutschen Maschinenbauer überproportional. In den ersten zwei Quartalen wurden 58 Prozent der Umsätze in diesem Segment erwirtschaftet. Im ersten Halbjahr wurden schon 55 Prozent des Umsatzes im Vergleich zum Vorjahr verbucht. Betrachtungen des Gesamtmarktes Solarequipment zeigen einen Umsatzanstieg von 24 Prozent gegenüber dem ersten Quartal und einen Anstieg von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Auftragsbücher der Unternehmen sind gefüllt, im zweiten Quartal wurde ein Verhältnis von Bestellungen zu ausgelieferten Anlagen („Book-to-Bill“) von eins
erreicht.


„Die zukünftigen Ausbaupläne der PV-Industrie in Asien lassen kontinuierliche Auftragsvergaben erwarten. Dabei werden die zu erwartenden Aufträge die Dünnschicht-Technologien sowie die hocheffizienten kristallinen Technologien betreffen. Investitionen inhocheffiziente Solarzellenkonzepte verschieben sich leicht aufgrund der Mitteilung derchinesischen Regierung den Photovoltaikzubau in China zu begrenzen“, erklärt Dr.Peter Fath, Geschäftsführer der RCT Solutions GmbH und Vorsitzender des Vorstands von VDMA Photovoltaik Produktionsmittel. Man rechne jedoch in den nächsten zwölf Monaten mit der Umsetzung der geplanten Investitionen in weitere Produktionskapazitäten. Insbesondere das Programm der indischen Regierung zum Aufbau neuer Produktionskapazitäten sei in diesem Zusammenhang hervorzuheben.

Asien-Geschäft breiter aufgestellt

Die Exportquote deutscher Photovoltaik-Zulieferer erreichte zwischen April und Juni den
Rekordwert von 89 Prozent. Das Kerngeschäft wurde nach wie vor in Ostasien gemacht. Der
von dort stammende Anteil am Gesamtumsatz belief sich im zweiten Quartal 2018 auf 82
Prozent. Der Asien-Umsatz teilte sich wie folgt auf: Der größte Teil wurde mit China (39
Prozent) gemacht, gefolgt von Taiwan (vier Prozent). Der Rest der asiatischen Länder, zu
denen auch Malaysia und Vietnam zählen, konnte zusammen 38 Prozent verbuchen. Hier
zeigt sich, dass der Photovoltaik Anlagenbau sich in Asien inzwischen wesentlich breiter
aufstellt. Deutschland blieb mit einem Umsatzanteil von elf Prozent hinter Asien an zweiter
Stelle, während Europa sechs Prozent der Umsätze verbuchte. Amerika kam nur auf ein Prozent
der Umsätze.

Umsatzstärkstes Segment im zweiten Quartal 2018 war für den deutschen Photovoltaik-
Maschinenbau die Dünnschicht-Photovoltaik (62 Prozent), gefolgt von dem
Produktionsequipment für die Zelle (31 Prozent). Obwohl auf dem Weltmarkt die Produktion
von Modulen auf Dünnschichttechnologie, zu denen die CIGS-Technologie (Copper-Indium-
Gallium-Selenide) und CdTe-Technologie (Cadmiumtellurid) gehören, weniger als zehn
Prozent beträgt, zeigt der hohe Anteil, dass speziell in diesem Segment viele
Produktionslösungen aus Deutschland bezogen werden. Anlagen zur Poly-Silizium-, Ingot und Wafer Fertigung waren mit sechs Prozent am Umsatz beteiligt und Produktionsequipment für
die Modulherstellung mit einem Prozent.

Auftragseingang zugenommen

Der Auftragseingang hat im zweiten Quartal 2018 gegenüber dem ersten Quartal stark, auf
das 1,7 fache, zugenommen. Regionaler Schwerpunkt war abermals Asien mit 55 Prozent
aller Bestellungen. Aus Amerika kamen 31 Prozent der Bestellungen, gefolgt von
Deutschland mit neun Prozent und sowie Europa mit fünf Prozent. „Die Auftragsbücher sind noch
gefüllt. Die Aufträge aus Asien zeigen inzwischen eine breitere Streuung in verschiedene
asiatische Länder. Speziell der hohe Anteil für Equipment zur Herstellung von Dünnschicht-
Modulen zeigt, dass deutsches Produktionsequipment gefragt ist“, erläuterte Dr. Jutta Trube,
Leiterin VDMA Photovoltaik Produktionsmittel. (ig)