Investitionen in Automatisierung und Tools

 Investitionen in Automatisierung und Tools

Automatisierung und die Implementierung passender Tools sind die Top-Themen der Marketingentscheider in B2C-Unternehmen. Bild: Salesforce

Marketingentscheider in B2C-Unternehmen treiben die Automatisierung und den Einsatz digitaler Tools kräftig voran. Die Mehrheit plant Investitionen, um präzisere Kundenprofile und eine noch genauere Segmentierung zu erreichen. Insbesondere das Kampagnenmanagement ist häufig noch ausbaufähig; der richtige Mix und die Steuerung von Paid-, Earned- und Owned- (PEO-) Kanälen ist entscheidend.

Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Marketing-Automation in B2C-Unternehmen“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Für die Analyse hat PwC 100 Chief Marketing Officer und Verantwortliche für datengestütztes Marketing aus B2C-Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 400 Millionen Euro befragt. Betrachtet wurden auch B2B2C-Modelle, also die Erweiterung eines ursprünglichen B2B-Ansatzes um den Direktvertrieb an Endkunden mithilfe von Onlineplattformen.

Starker Trend zu Tools und Automatisierung

„Automatisierung und die Implementierung passender Tools sind die Top-Themen der Marketingentscheider in B2C-Unternehmen. Der Ausbau dieser Fähigkeiten entscheidet maßgeblich über das Zukunftspotenzial des B2C-Geschäfts. Anforderungen und Qualitätsansprüche in diesem Bereich steigen stetig“, kommentiert Mathias Elsässer, Director Data Driven Marketing bei PwC.

85 Prozent der Befragten gaben an, bei mindestens einer technologischen Marketingfunktion das Investitionsvolumen erhöhen zu wollen. Auf die Frage, wie die Entscheider ihre Abteilung mit Blick auf die Automatisierung von Marketingprozessen im Konkurrenzvergleich beurteilen, gaben nur 24 Prozent an, „weit“ oder „sehr weit“ zu sein. 62 Prozent sehen sich lediglich „auf einem guten Weg“ – und 13 Prozent „noch im Anfangsstadium“.

Präzisere Kundenprofile haben Priorität

Nach den Investitionsthemen befragt, gaben 51 Prozent der Befragten an, in die Erstellung von Kundenprofilen, strategischen Zielgruppen und möglichen Segmentierungen investieren zu wollen. Als zweite und dritte Priorität nannten die Umfrageteilnehmer das PEO-Kampagnenmanagement (47 Prozent) sowie die Analyse und das Reporting von Marketingkampagnen (42 Prozent). „Insbesondere das Kampagnenmanagement ist häufig noch ausbaufähig; der richtige Mix und die Steuerung von Paid-, Earned- und Owned-Kanälen ist entscheidend“, so Mathias Elsässer.

Mit höheren Investitionen möchten die Marketingentscheider vor allem eine bessere Ergebnisqualität (58 Prozent), eine Anpassung an gestiegene Anforderungen (55 Prozent) und eine Ausweitung des eigenen Aufgabengebietes (33 Prozent) realisieren. In mehr als acht von zehn Unternehmen ist die Marketingabteilung bei der Toolauswahl federführend, oftmals gemeinsam mit der IT-Abteilung.

Mehr Jobs durch Automatisierung erwartet

Fast ein Viertel der Befragten nutzt bereits Marketing-Automation-Tools; etwas mehr als die Hälfte plant den Einsatz. 61 Prozent der Planer und Nutzer versprechen sich davon Effizienzsteigerungen im Marketing, 51 Prozent eine effektivere Kundenansprache und 44 Prozent eine individuellere Kundenansprache. Die Einsatzgebiete für Automatisierungstools sehen rund zwei Drittel der Nutzer und Planer im Kampagnenreporting, beim Erstellen von Kundenprofilen und in der Datenbestandspflege.

Gerade einmal sechs Prozent der Entscheider glauben, dass der Einsatz von Tools zur Marketing-Automatisierung Jobs kostet. Rund ein Drittel von ihnen erwarteten gar mehr Arbeitsplätze. Und 59 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Anzahl der Arbeitsplätze gleichbleibt, sich jedoch Aufgabengebiete verändern.

Marketing-Clouds setzen sich durch

Zu den oben genannten Top-Themen passen auch die Umfrageergebnisse zur Cloud-Anwendung: 30 Prozent der Unternehmen nutzen bereits eine Marketing-Cloud – wiederum besonders für die Kundenprofil-Erstellung und die Kampagnen-Evaluierung. Weitere 38 Prozent der Unternehmen planen derzeit den Weg in die Cloud.

Auslagerung von Marketingfunktionen steigt

Bislang haben die Unternehmen nur selten Marketingfunktionen an externe Dienstleister ausgelagert. Doch das dürfte sich ändern. „Rund ein Drittel der Unternehmen plant die Auslagerung einzelner Funktionen an externe Dienstleister“, erklärt Mathias Elsässer. Auch davon versprächen sich die Marketing-Verantwortlichen eine bessere Qualität und eine schnellere Ergebnislieferung. (ig)