Versteigerung der 5G-Lizenzen muss der gesamten Industrie nutzen

 Versteigerung der 5G-Lizenzen muss der gesamten Industrie nutzen

Der Vorschlag der Bundesnetzagentur, die Versorgungsauflagen nur an den Haushalten, an Bahnstrecken, an Autobahnen und Bundesstraßen auszurichten, greift nach Überzeugung der Industrieverbände zu kurz. Bild: Telekom

Die Industrieverbände VCI, VDA, VDMA und ZVEI haben sich in einer gemeinsamen Erklärung zu den Plänen der Bundesnetzagentur, wie die bundesweiten Frequenzen für das neue 5G-Mobilfunknetz versteigert werden sollen, geäußert. Darin weisen sie mit Nachdruck darauf hin, dass die Industrie auf eine international wettbewerbsfähige digitale Infrastruktur angewiesen sei.

Nur so würden Industrie 4.0, die Vernetzung zwischen den Fabriken und innovative Anwendungen wie zum Beispiel vernetztes und automatisiertes Fahren zu einer Erfolgsgeschichte und sicherten Wachstum, Arbeitsplätze und Wohlstand in Deutschland und Europa. Überdies erhöhe sich dadurch die Verkehrssicherheit und der Straßenverkehr werde flüssiger. Dafür benötigten große Unternehmen und insbesondere die mittelständische Industrie ein modernes 5G-Mobilfunknetz, das rasch aufgebaut werden müsse.

Mit der Entscheidung, lokale Frequenzen zur Kommunikation innerhalb von Fabriken zu vergeben, habe die Bundesnetzagentur hier schon wichtige Voraussetzungen geschaffen. Ein weiterer wichtiger Schlüssel seien Versorgungsauflagen. Der Vorschlag der Bundesnetzagentur, die Versorgungsauflagen nur an den Haushalten, an Bahnstrecken, an Autobahnen und Bundesstraßen auszurichten, greift nach Überzeugung der Industrieverbände aber zu kurz. Der industrielle Mittelstand, der Verkehr und auch die Landwirtschaft, die teils abseits der Ballungszentren liegen, dürften nicht von der digitalen Zukunft abgekoppelt werden. Die Verbände fordern daher eine Ausweitung auch auf Industriestandorte, Verkehrswege und Landwirtschaft – kleine und mittlere Unternehmen inbegriffen.

 

Flächendeckende 5G Mobilfunkversorgung

Entscheidend für Innovation und kosteneffiziente Bereitstellung von Leistungen sei der Wettbewerb um neue Ideen, neue Angebote und günstigere Preise – gerade auf dem Telekommunikationsmarkt. Damit der Wettbewerb bei 5G stärker in Gang komme, sei eine Dienste-Anbieterverpflichtung notwendig.

Nach Überzeugung der Verbände kann jetzt die Chance ergriffen werden, die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen. Im Jahr 2025 liefen die Nutzungsrechte für Frequenzen im Bereich von 800 Megahertz aus. Spätestens dann sei die Zeit für eine flächendeckende 5G Mobilfunkversorgung reif. Dies müsse die Bundesnetzagentur bei Versteigerungen von 5G- und anderen Lizenzen bereits heute berücksichtigen. (ig)