Investitionen in Fintechs auf Rekordniveau

 Investitionen in Fintechs auf Rekordniveau

Nicht nur die Höhe der gesamten Investitionen ist beeindruckend, sondern auch die wachsende geografische und thematische Bandbreite. Bild: ELEVENEWS

Die weltweiten Investitionen in Start-ups aus dem Finanzdienstleistungsbereich betrugen im ersten Halbjahr 57,9 Milliarden Dollar und haben damit bereits die Summe des gesamten Jahres 2017 übertroffen (38,1 Milliarden Dollar). Das zeigt die aktuelle KPMG-Analyse „Pulse of Fintech“, für die die weltweiten M&A-Deals und Finanzierungsrunden mit Fintechs im ersten Halbjahr 2018 ausgewertet wurden.

Insgesamt wurden in der ersten Jahreshälfte weltweit 875 Finanzierungen abgeschlossen. Zwei Mega-Deals sind dabei maßgeblich verantwortlich für das neue Rekordniveau: das chinesische Fintech Ant Financial konnte mit eingeworbenen 14 Milliarden Dollar den größten VC-Deal der Geschichte überhaupt abschließen, und der Zahlungsabwickler WorldPay wurde für 12,9 Milliarden Dollar vom Wettbewerber Vantiv übernommen.

„Nicht nur die Höhe der gesamten Investitionen ist beeindruckend, sondern auch die wachsende geografische und thematische Bandbreite“, erläutert KPMG-Partner Sven Korschinowski. „So tauchten im ersten Halbjahr beispielsweise Brasilien, Südkorea und Japan auf der Landkarte mit bedeutenden Fintech-Deals auf. Auf technologischer Ebene ist das Interesse von Investoren an Fintechs gestiegen, die sich Themen wie Künstlicher Intelligenz oder robotergestützter Prozessautomatisierung (RPA) widmen.“

Neue regulatorische Vorschriften und Open Banking als Treiber

Im ersten Halbjahr in Kraft getretene neue regulatorische Vorschriften wie PSD2 und die Datenschutzgrundverordnung haben sich zu einer treibenden Kraft im sogenannten Regtech-Markt entwickelt. Hierbei floss der Großteil der Investitionen in die USA und nach UK. „Der Regtech-Markt befindet sich im Vergleich zu anderen Sektoren noch in der Reifungsphase“, kommentiert Korschinowski. Fast die Hälfte des eingeworbenen Kapitals sei hier im ersten Halbjahr in Seed- und Frühphasen-Start-ups geflossen. Aber auch der Open Banking-Markt dürfe immer mehr Investoren anziehen; nicht nur von traditionellen Banken und Fintechs, sondern auch von Medienhäusern, Energieversorgern oder Händlern, die hierin eine Chance sähen, ihre Fühler in den Bereich Finanzdienstleistungen auszustrecken. (ig)