Gießereimaschinen bleiben weiter auf Wachstumskurs

 Gießereimaschinen bleiben weiter auf Wachstumskurs

Vorausgesetzt, die bestehenden geopolitischen Risiken führen nicht zu unvorhergesehen Ereignissen, kann die Gießereimaschinen-Branche von einer weiterhin positiven Entwicklung im laufenden Jahr ausgehen. Bild: Guntermann Guss

Die Umsatzbilanz 2017 der deutschen Hersteller von Gießereimaschinen zeigt laut VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagebau) gegenüber dem Vorjahr mit plus sechs Prozent eine deutliche Erholung. Dies ist insbesondere auf ein gestiegenes Umsatzvolumen in den Nicht-Euroländern zurückzuführen. Dieses lag im Durchschnitt um 25 Prozent über dem Vorjahr. Auftragsseitig konnten 2017 im Durchschnitt des Jahres drei Prozent Zuwachs verbucht werden, aufsetzend auf einer hohen Basis aus dem Vorjahr. Während dabei die Aufträge aus dem Inland leicht rückläufig waren, setzte sich der positive Trend bei den Orders aus dem Euro-Raum verstärkt fort.

Die fünf größten Gießereitechnik-Lieferländer – Japan, China, Italien, Deutschland und die Republik Korea – hatten im vergangenen Jahr im Durchschnitt einen Exportrückgang um 1,5 Prozent zu verzeichnen. Nach Schätzungen des Fachverbandes stagnierte der Welthandel der Branche 2017.

Deutsche Ausfuhren 2017 leicht rückläufig

Mit minus 2,3 Prozent waren die deutschen Gießereimaschinen-Ausfuhren im Jahr 2017 leicht rückläufig. Allerdings liegt dem ein auslaufender Sondereffekt bei den Exporten nach Schweden zugrunde. Ohne diesen wiese die Bilanz der Lieferungen in die EU28 ein Plus von knapp drei Prozent aus. Zuwächse wurden insbesondere bei den Ausfuhren nach Österreich (plus 42 Prozent) und Italien (plus 138 Prozent) sowie in einige osteuropäische Länder erzielt (Rumänien 37, Slowakei 21, Ungarn 42 Prozent).

Der insgesamt über die Zollstatistik für die Branche erfasste Exportwert aus Deutschland heraus lag bei 158 Millionen Euro. Darüber hinaus legten die Lieferungen nach Mexiko deutlich zu (plus 71 Prozent), während der Handel mit China um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückging. Zuwächse wurden auch bei den Ausfuhren in den Iran sowie nach Südafrika erzielt – hier allerdings auf weit niedrigerem Niveau.

Umsatzzuwachs von bis zu zwölf Prozent erwartet

Vorausgesetzt, die bestehenden geopolitischen Risiken führen nicht zu unvorhergesehen Ereignissen, kann die Gießereimaschinen-Branche von einer weiterhin positiven Entwicklung im laufenden Jahr ausgehen. Auch der ifo-Index des Geschäftsklimas der Gießereien in Deutschland unterstützt aktuell den positiven Ausblick. Die ifo-Geschäftsklima-Trendkurve der Meldergruppe „Gießereien“ hellte sich im Laufe des vergangenen Jahres und auch über den Jahreswechsel hinaus, im Einklang mit der gestiegenen Kapazitätsauslastung, sukzessive weiter auf.

Die Teilnehmer an der aktuellen Branchen-Konjunkturumfrage des Fachverbandes gehen für das laufende Jahr mehrheitlich von Umsatzzuwächsen aus. Im Gesamtdurchschnitt könnten diese die Schwelle der 10-Prozent-Marke überschreiten. Auch für die Auftragseingänge werden weitere Zuwächse im Jahresverlauf erwartet, allerdings eher im unteren einstelligen Bereich.

„Bei allem Optimismus werden sich auch die Hersteller von Gießereimaschinen mit immer vielfältiger werdenden neuen Herausforderungen auseinandersetzen müssen – allen voran, mit den zu erwartenden Änderungen im Mobilitäts-Mix“, erläutert Dr. Timo Würz, Geschäftsführer des Fachverbandes Metallurgy im VDMA. Darüber hinaus stellten, neben der Digitalisierung, immer größer werdende Werkstoffspektren sowie die Integration additiver Technologien hohe Anforderungen an die Branchen-Fachkräfte in Sachen Innovationsdynamik und Expertise. (ig)