Smarte Lebensmittel sind bald schon Alltag

 Smarte Lebensmittel sind bald schon Alltag

Konkret hat der BVE einen Fünfpunkteplan aufgestellt, der die Zukunft der Lebensmittel skizziert. Bild: Medicom

Anlässlich des Verbändegesprächs bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, zum Thema „Digitalisierung“ erklärte Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE): „Wir müssen beginnen, Lebensmittel digital zu denken. Neben Sicherheit, Qualität und Geschmack steht die vierte Dimension von Lebensmitteln schon vor der Tür: Smarte Lebensmittel“. Damit befände man sich nach der Nutzbarmachung des Feuers für die Zubereitung von Essen und der Industrialisierung vor der nächsten großen Revolution.

Konkret hat der BVE einen Fünfpunkteplan aufgestellt, der die Zukunft der Lebensmittel skizziert. Die zentralen Vorgehensweisen sind:

1. Mit den Menschen zu smarten Lebensmitteln ins Gespräch kommen: Durch die Digitalisierung der Produktion von Lebensmitteln entsteht zunehmend die Möglichkeit, Produkte an individuellen Kundenwünschen auszurichten. Smarte Lebensmittel besitzen die Fähigkeit, mit dem Kunden zu kommunizieren. Vor diesem Hintergrund sieht die Ernährungsindustrie die Notwendigkeit einer breit angelegten Verbraucheraufklärung zu smarten Lebensmitteln.

2. Rahmenbedingungen für die Nutzung von Daten gestalten, um Chancen der Digitalisierung zu ermöglichen: Kundendaten sind auch in der Lebensmittelindustrie der Schlüssel zum Erfolg von Innovationen. Aus diesem Grund muss es laut BVE klare und praxistaugliche Rahmenbedingungen zur Nutzung von Daten geben.

3. Infrastruktur muss vorhanden sein: Auch seitens des Verbandes gibt es Kritik an der derzeitig verfügbaren Infrastruktur. Es müsse schnellsten Abhilfe geschaffen werden lautet die zentrale Forderung. Der Ausbau der Breitbandversorgung insbesondere im ländlichen Raum sei obligatorisch für den Erfolg der Digitalisierung.

4. Forschung und Vernetzung stärken, damit KMUs die Herausforderungen der Digitalisierung stemmen können: Die Ernährungsindustrie setzt sich in Deutschland zu 90 Prozent aus klein- und mittelständischen Betrieben zusammen. Die BVE fordert die Politik auf, diesen Unternehmen in besonderem Maße Rechnung zu tragen. Unterstützung etwa durch branchenspezifische Forschung und Plattformen für Best-Practice-Beispiele sind hier notwendig.

5. Die enge Verknüpfung von Produkt- und Datensicherheit gestalten: Datensicherheit ist auch für den BVE die oberste Maxime, um die Chancen der Digitalisierung für Unternehmen nutzbar zu machen. Hierfür muss die Politik den notwendigen nationalen und internationalen Rechtsrahmen schaffen. Insbesondere bei der Verantwortung für IT-Sicherheit müssen neue Weichen gestellt werden. Hersteller und Vertreiber von IT-Lösungen und IT-Produkten müssen stärker in die gesetzliche Verantwortung genommen werden. (ig)