Arbeitgeber sehen WM-Pausen gelassen entgegen

 Arbeitgeber sehen WM-Pausen gelassen entgegen

Durchschnittlich 16 Minuten am Tag wollen sich Deutschlands Angestellte während der Arbeitszeit mit der Fußball-WM beschäftigen, ohne diese später nachzuholen. Bild: DFB

Die gute Nachricht für Angestellte, die sich während der Arbeitszeit mit WM-Themen beschäftigen wollen: Im Vergleich zur WM 2014 zeigen sich Arbeitgeber demgegenüber etwas toleranter. Die Studie basiert auf einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 Personen in Deutschland.

Durchschnittlich 16 Minuten am Tag wollen sich Deutschlands Angestellte während der Arbeitszeit mit der Fußball-WM beschäftigen, ohne diese später nachzuholen. Die Extremwerte liegen dabei stark auseinander: Fast 20 Prozent der Studienteilnehmer planen, sich täglich mehr als eine Stunde ihrer Arbeitszeit mit der WM zu beschäftigen. Ein Viertel der Befragten planen dagegen vollständige WM-Abstinenz während der Arbeitszeit.

„Im Vergleich zur WM 2014 haben sich diese Werte erhöht“, bilanziert Prof. Dr. Markus Voeth, Leiter des Fachgebiets Marketing & Business Development der Universität Hohenheim. Damals habe der Durchschnittswert bei täglich zwölf Minuten WM-Beschäftigung am Arbeitsplatz gelegen. Den Extremwert von über einer Stunde erreichten 13 Prozent der damals Befragten, während 16 Prozent keine Minute Arbeitszeit auf die WM verwenden wollten.

Das bedeutet, dass eine WM neben positiven Auswirkungen (beispielsweise ein verbessertes Arbeitsklima) auch negative Auswirkungen auf die Arbeitsleistung der Arbeitnehmer während der WM hat. So gehen durch die 16 Minuten WM-Tratsch hochgerechnet 2,62 Milliarden Euro Bruttoinlandsprodukt während der WM verloren.

Arbeitgeber drücken mehr als 2014 bei WM ein Auge zu

Gleichzeitig würden Arbeitgeber die WM-Pausen weniger stark sanktionieren als noch vor vier Jahren, bemerkt Benjamin Zimmermann als Co-Leiter der Studie. Laut aktueller Umfrage würden 67 Prozent der Arbeitgeber den Blick auf die Spielergebnisse während der Arbeitszeit tolerieren (2014: 61 Prozent). 57 Prozent würden keine Einsprüche gegen Radiosendungen zur WM am Arbeitsplatz erheben (2014: 48 Prozent). 38 Prozent drückten sogar bei Fernsehübertragungen am Arbeitsplatz ein Auge zu (2014: 34 Prozent).

„Es gibt sogar Arbeitgeber, die das WM-Erlebnis am Arbeitsplatz fördern“, berichtet Zimmermann. Aktuell seien 13 bis 15 Prozent mit Fernsehen, Radio und Internet-Recherche zur WM einverstanden. Bei der WM 2014 hätten nur zehn Prozent die Belegschaft vor das TV-Gerät geladen (Radio: 14 Prozent, Internet: 13 Prozent). (ig)