Silikonöle basierend auf Biomethanol

 Silikonöle basierend auf Biomethanol

Als weltweit erstes Unternehmen produziert der Chemiekonzern Wacker Silikonöle, die ohne fossile Rohstoffe hergestellt werden. Bild: Wacker Chemie

TÜV SÜD hat das Massenbilanzverfahren des Chemiekonzerns Wacker zum Nachweis erneuerbarer Rohstoffe in der Silikonherstellung zertifiziert. Damit besitzt das Unternehmen ein anerkanntes Verfahren, um den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen im gesamten Produktionsprozess bis zum Endprodukt nachzuverfolgen. Da Wacker auch pflanzenbasiertes Methanol in der Produktion verwendet, ist der Konzern in der Lage, Silikonöle zu vermarkten, die ausschließlich mit Hilfe von Biomethanol hergestellt werden.

Silikonöle werden unter anderem in der Kosmetik- und Konsumgüterindustrie verwendet. Als weltweit erstes Unternehmen produziert der Chemiekonzern Wacker Silikonöle, die ohne fossile Rohstoffe hergestellt werden. Silikone, die mit Hilfe von biobasiertem beziehungsweise petrochemisch erzeugtem Methanol produziert werden, sind chemisch identisch. Mit Biomethanol hergestellte Silikone besitzen allerdings eine deutlich günstigere CO2-Bilanz, da bei der Methanolproduktion keine fossilen Rohstoffe eingesetzt wurden.

Biomethanol ausschließlich von zertifizierten Herstellern

Die Mitte März ausgestellten Zertifikate bescheinigen, dass das von Wacker in der Silikonherstellung eingesetzte Massen-bilanzverfahren den Kriterien des TÜV SÜD-Standards CMS 71 zur Nachverfolgbarkeit erneuerbarer Rohstoffe entspricht. Ein solcher Rohstoff ist beispielsweise Biomethanol, das anstelle von Methanol aus fossilen Rohstoffen eingesetzt werden kann. Zertifiziert wurden außerdem mehrere hoch- und niederviskose Silikonöle für die Kosmetik- und Konsumgüterindustrie.

Für Wacker ist das TÜV-Zertifikat von Bedeutung, weil der Geschäftsbereich „Silicones“ nicht nur erdölbasiertes Methanol, sondern auch Biomethanol aus Pflanzenresten verwendet. Mit Hilfe des Massenbilanzverfahrens lässt sich rechnerisch ermitteln, wieviel Silikonöl aus erneuerbaren und somit nicht-fossilen Rohstoffen produziert wurde. Das dafür eingesetzte Biomethanol wird ausschließlich von zertifizierten Herstellern bezogen.

Günstigere CO2-Bilanz

Biobasierte Silikonöle besitzen eine deutlich günstigere CO2-Bilanz als Produkte, die aus erdölbasiertem Methanol hergestellt werden. Laut Berechnungen von Wacker lassen sich pro Tonne Silikonöl rund 1,6 Tonnen Kohlendioxid einsparen. Für die Silikonherstellung wird neben Methanol Silicium benötigt, das aus Quarz-Gestein oder -Sand gewonnen wird. Silikonöle aus Biomethanol werden somit ausschließlich aus mineralischen beziehungsweise pflanzenbasierten Rohstoffen produziert.

Mit der Erweiterung seines Silikonportfolios um Biomethanol-basierte Silikonöle reagiert der Chemiekonzern eigenen Angaben zufolge auf die steigende Nachfrage nach Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen – eine Entwicklung, die sich in einer Vielzahl von Industriebranchen abzeichnet. (ig)