Unternehmen bei der Mitarbeitersuche zurückhaltend

 Unternehmen bei der Mitarbeitersuche zurückhaltend

Das Beschäftigungsbarometer ist in allen vier befragten Sektoren (verarbeitenden Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Groß- und Einzelhandel und Dienstleistungssektors) gefallen. Bild: Südwestakademie

Die deutschen Unternehmen sind weiterhin auf der Suche nach neuem Personal, wenn auch zurückhaltender als zuletzt. Das „ifo Beschäftigungsbarometer (ifo – Institut für Wirtschaftsforschung) sank im März auf 112,4 Punkte, nach 113,5 Punkten im Februar. Der deutsche Arbeitsmarkt bleibt gleichwohl weiter positiv. Bezüglich des neuen Entgelt-Transparenz-Gesetzes zeigen sich die deutschen Personalleiter skeptisch.

Das Beschäftigungsbarometer ist in allen vier befragten Sektoren (verarbeitenden Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Groß- und Einzelhandel und Dienstleistungssektors) gefallen. Am deutlichsten fiel der Rückgang im Handel aus. Hier sind nur noch wenige Unternehmen auf Mitarbeitersuche. Stärkster Beschäftigungstreiber bleibt der Dienstleistungssektor. Auch im Bau bleibt die Einstellungsbereitschaft hoch. In der Industrie kehrt hingegen zunehmend Zurückhaltung bei den Neueinstellungen ein.

Die deutschen Personalleiter betrachten das neue Entgelt-Transparenz-Gesetz skeptisch. Das geht aus einer Umfrage (befragt wurden rund 1000 Personalleiter) des ifo Instituts und der Firma Randstad hervor. Auf die Frage, ob das Gesetz eine wirkungsvolle Maßnahme sei, um Lohnunterschiede zwischen Männer und Frauen zu verringern, antworten 45 Prozent der Personalleiter: „Weiß nicht.“ 42 Prozent antworten mit nein, nur 13 Prozent antworten mit ja. Die Quote der Ablehnung steigt mit der Größe der Firma.

Skepsis gegenüber Entgelt-Transparenz-Gesetz

Das Gesetz gilt seit dem 6. Januar für Firmen ab 200 Mitarbeitern. Gleichwohl herrscht große Unsicherheit über den Geltungsbereich. Gut ein Viertel der Personalleiter gab an, nicht zu wissen, ob ihr Unternehmen überhaupt von dem Gesetz betroffen ist.

Um Ursachen von Lohnunterschieden zu identifizieren, wurden die Personalleiter auch allgemein zu Lohnungleichheit in ihren Unternehmen befragt. Die Hälfte gab an, dass Entgeltunterschiede zwischen Mitarbeitern mit vergleichbaren Tätigkeiten und Positionen in ihrem Unternehmen existierten. Knapp die Hälfe sah keine Lohnunterschiede, zwei Prozent waren nicht sicher. Als Ursachen für Lohnunterschiede, die in der Person des Arbeitnehmers begründet sind, führten die davon in ihrem Unternehmen betroffenen Personalleiter vor allem die Berufserfahrung an (43 Prozent), die Arbeitsleistung (36 Prozent) sowie die Schulbildung (18 Prozent). (ig)