Das Internet der Dinge ist nur einen Knopfdruck entfernt
Ob im Labor, auf der Baustelle, in der Kfz-Werkstatt oder im Krankenhaus: Mit dem IoT-Service-Button, den das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und die Deutsche Telekom gemeinsamen entwickelt haben, lassen sich Vorgänge spielend einfach automatisch auslösen. Damit wird jeder beliebige Gegenstand zum Teil des Internet der Dinge – vom Labor-Kühlschrank bis zum Baustellen-Container. Ein Knopfdruck genügt.
Um im Labor die Abholung von chemischen Abfällen zu veranlassen, muss künftig niemand mehr die sterile Laborumgebung verlassen. Um auf der Baustelle die Abholung von gefüllten Containern zu beauftragen, genügt schon bald ein einziger Knopfdruck – und das Entsorgungsunternehmen kann sofort einen Lkw losschicken. Nur zwei von unzähligen Szenarien. „Dank NarrowBand IoT wird es möglich, kostengünstig und zuverlässig Millionen von Gegenständen und Vorgängen in das Internet der Dinge einzubinden, von der einfachen Nachbestellung eines Verbrauchsartikels bis zu digitalisierten Prozessketten“, erklärt Prof. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML.
Praxisfähige IIoT-Lösungen
»Unternehmen möchten schnell, einfach und sicher ihre Maschinen, Anlagen und Dinge mit dem Internet der Dinge vernetzen – gewissermaßen auf Knopfdruck“, weiß Anette Bronder, Chefin des Digital- und Sicherheitsgeschäfts der Deutschen Telekom. Der IoT Service Button sei ein gutes Beispiel, wie praxisfähige IoT-Lösungen den digitalen Wandel in fast allen Branchen vereinfachen und zugleich beschleunigen könnten. Mit dem digitalen Knopfdruck ließen sich Bestell- und Logistikabläufe von Produktionshallen, Werkstätten oder anderen Betrieben optimieren. Würth Industrie Service beispielsweise setze den Button bereits erfolgreich zur schnellen Nachbestellung von Schrauben, Muttern und Scheiben ein.
Mit der drahtlosen, batteriebetriebenen Lösung ist die Datenübertragung komplett unabhängig von vorhandenen Netzinfrastrukturen. Der geringe Stromverbrauch ermöglicht lange Batterielaufzeiten für viele tausend Klicks. Außerdem sorgt die tiefe Gebäudedurchdringung mit dem Narrow-Band für eine zuverlässige Datenübertragung auch aus Fabrikhallen oder Kellern. Ein energiesparendes Display gibt zudem direkt Feedback über den Erfolg des Knopfdrucks. Auch in bestehende IT-Systeme von Kunden lässt sich der »IoT Service Button« problemlos einbinden. Das ermöglicht eine automatisierte Übernahme und Weiterverarbeitung von Daten – mit dem Ergebnis komplett digitalisierter Prozessketten. (ig)