Anhaltendes Konjunkturhoch in der Metallbearbeitung

 Anhaltendes Konjunkturhoch in der Metallbearbeitung

Das Area-Konzept, das vor zwei Jahren aus der Taufe gehoben wurde, und auf die Themen Qualität, genera-tive Fertigung, Werkzeug- und Formenbau sowie Medizintechnik fokussiert, hat sich nun bei Ausstellern und Besuchern voll etabliert. Bild: METAV

Die hervorragende Branchenkonjunktur zeigte sich wie erwartet auch auf der METAV 2018. Rund ein Drittel der Besucher geben in der Besucherbefragung an, dass sie Investitionen planen, vor allem in Werkzeugmaschinen, Messtechnik, Fertigungs- und Prozessautomatisierung sowie Präzisionswerkzeuge. „Das zeigt uns, dass wir mit der Fokussierung der METAV auf den Kernbereich der Metallbearbeitung und die ergänzenden Themen in den Areas goldrichtig liegen“, freut sich Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer beim METAV-Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken). Rund ein Viertel der Besucher mit Investitionsabsichten will mit neuen Maschinen seine Kapazitäten erweitern.

„Die boomende Konjunktur enthält allerdings für uns auch einen Wermutstropfen“, schränkt Schäfer ein. Die Unternehmen seien stark ausgelastet. Deshalb haben man absehen können, dass viele Firmen ihre Mitarbeiter dringend benötigte, so dass nur 26.500 statt der erwarteten rund 30.000 Fachbesucher zur Messe gekommen sei. Allerdings läge der Auslandanteil konstant bei etwa 11 Prozent. Die Auslandsbesucher kamen aus etwa 50 Ländern. Der größte Anteil reiste aus den Niederlanden, der Schweiz, Belgien und Österreich an. Die deutschen Besucher kamen erwartungsgemäß zu drei Vierteln aus West- und Norddeutschland. Rund ein Fünftel machte sich erfreulicherweise aus dem Süden und Südwesten der Republik auf den Weg nach Düsseldorf.

METAV-Ausstellungskonzept ist etabliert

Das Area-Konzept, das vor zwei Jahren aus der Taufe gehoben wurde, und auf die Themen Qualität, generative Fertigung, Werkzeug- und Formenbau sowie Medizintechnik fokussiert, hat sich nun bei Ausstellern und Besuchern voll etabliert. Die Areas stellen Themen und Produkte gleichermaßen heraus. In den angeschlossenen Foren werden ergänzende Informationen angeboten. Die Fachbesucher kennen dieses Angebot mittlerweile. Ihr Interesse richtet sich demnach stark auf Werkzeugmaschinen und Präzisionswerkzeuge, dabei auch speziell auf Maschinen für den Werkzeug-, Formen- und Modellbau, Prüf- und Messtechnik sowie Qualitätsmanagementsysteme und – mit erheblichem Zuwachs – auf Additive Manufacturing. Über 90 Prozent der Besucher sind mit der Angebotspalette zufrieden.

Eine zentrale Rolle spielt auch Industrie 4.0. Lösungen dazu wurden im gleichnamigen Themenpark präsentiert, aber auch auf vielen Ständen der 560 Aussteller. Der VDW nutzte das Messeumfeld, um über seine Brancheninitiative zur Entwicklung einer gemeinsamen, herstellerneutralen Schnittstelle für die Anbindung von Maschinen an übergeordnete IT-Systeme zu berichten.

Nachwuchs auf den Wandel in der Produktion einstellen

Das andere große Thema der Branche ist der Fachkräftemangel in den technischen Berufen. Die Nachwuchsstiftung Maschinenbau arbeitet u.a. mit der Sonderschau Jugend auf der METAV schon seit vielen Jahren daran und nutzt die Messe, um jungen Menschen die Faszination Technik und die beruflichen Möglichkeiten in der Branche zu vermitteln. „Die Nachhaltigkeit der Nachwuchsentwicklung ist vor dem Hintergrund der Digitalisierung und den Veränderungen, die Industrie 4.0 mit sich bringt, der Schlüssel für den zukünftigen Unternehmenserfolg“, erläutert Peter Bole, Leiter der Nachwuchsstiftung Maschinenbau.

Auch die Rahmenveranstaltungen zur METAV 2018 kamen laut Messeveranstalter gut an. Sie thematisierten die generative Fertigung, Schleif- und Spanntechnik und den Brandschutz. Ein Highlight war sicher die Konferenz Inside 3D Printing. „Alles in allem hat die METAV 2018 die gute wirtschaftliche Lage der Branche und die Investitionslaune der Abnehmerindustrien bestätigt“, ist Wilfried Schäfer vom VDW überzeugt. Das sehe auch die Mehrheit der Aussteller so. Über 80 Prozent wüssten jetzt schon, dass sie bei der nächsten METAV im März 2020 wieder dabei sein würden. (ig)