Logistik Services auf dem Weg zum Digital Warehouse

 Logistik Services auf dem Weg zum Digital Warehouse

Zurzeit erprobt LTLS den smarten Datenhandschuh der Firma Proglove mit integriertem 2D-Scanner. Bild: Proglove

Lufthansa Technik Logistik Services (LTLS) treibt die Digitalisierung durch gezielte Nutzung innovativer Internet-of Things-Technologien (IoT) voran. Ziel ist es, die Effizienz von Betriebsabläufen zu verbessern und die Grundlagen zur Arbeitsentlastung der Mitarbeiter zu schaffen. Hierzu hat das 100-prozentige Tochterunternehmen der Lufthansa Technik AG im Rahmen ihrer Digitalisierungsstrategie ein Programm gezielt für das Warehousing aufgelegt.

Dabei werden in allen Bereichen grundlegende Prozesse automatisiert, digitalisiert und miteinander vernetzt. Pilot-Standort für das Digital Warehouse ist der Flughafen München. Er ist wegen seines starken Wachstums, der modernen Infrastruktur und der Stationierung neuer Flugzeugmuster wie dem Airbus A350 besonders geeignet. „In ausgewählten Handlungsfeldern werden zurzeit digitale Assistenzsysteme, Lokalisierungstechnologien und fahrerlose Transportsysteme erprobt und eingeführt“, erläutert Dr. Harald Kolbe, Leiter Digital Innovation bei LTLS. „Dabei arbeiten wir gezielt mit Start-ups zusammen. So führen wir aktuell beispielsweise den smarten Datenhandschuh von Proglove und ein autonomes Flurförderzeug der Firma Agilox ein“.

Die Digitalisierung der logistischen Kernprozesse wird nicht nur in München, sondern auch an anderen Standorten wie beispielsweise in Frankfurt und Hamburg umgesetzt und soll letztlich an allen Standorten implementiert werden. Um in kurzen Zyklen und mit einer hohen Geschwindigkeit neue Ideen zu realisieren, setzt LTLS auf ein agiles Projektmanagement. Doch auch die Zusammenarbeit mit Start-ups und die Umsetzung der konzernweiten Innovationskultur auf allen Ebenen sind wichtige Bestandteile auf dem Weg zum Digital Warehouse.

Die Logistik der Zukunft: smart und effizient, digital und hochgradig automatisiert. Lufthansa Technik Logistik Services (LTLS) hat im Rahmen ihrer Digitalisierungsstrategie gezielt ein Programm für das Warehousing aufgelegt, um den Herausforderungen von Industrie 4.0 zu begegnen. Hierzu werden grundlegende Kernprozesse automatisiert, digitalisiert und miteinander vernetzt. Pilotstandort ist der Flughafen München. Er ist wegen seines starken Wachstums, der modernen Infrastruktur und der Stationierung neuer Flugzeugmuster wie dem Airbus A350 besonders geeignet. Doch die digitale Transformation ist bereits im gesamten Netzwerk der LTLS in vollem Gange.

AutoStore und Agilox

Ein strategischer Schwerpunkt liegt in der Automatisierung von Prozessen: Viele innerbetriebliche Transporte erzeugen lange Laufwege für die Mitarbeiter. Das ist zeit-, personal- und kostenintensiv. Bereits seit 2015 wird mit dem automatischen Blocklagersystem AutoStore die Zahl der Ein- und Auslagerungen erhöht und mehr als 50 Prozent Lagerfläche eingespart. Nun kommt mit dem autonomen Transportsystem Agilox ein weiterer Baustein hinzu: Anders als beim AutoStore wird die Ware mobil und somit flexibel direkt zum Mitarbeiter an den Arbeitsplatz gebracht und somit die Prozesse weiter automatisiert. Die Einführung des fahrerlosen Flurförderzeugs erfolgt seit Dezember 2017 am Standort München und soll nach erfolgreicher Evaluierung auch auf andere Standorte ausgeweitet werden.

Optische Zeichenerkennung

Besonderes Augenmerk gilt den Datenmengen: Täglich müssen im Wareneingang der LTLS unterschiedlichste Daten aus über 10.000 Dokumenten erfasst werden. Die Datenübernahme, also das Ablesen, die Prüfung und Eingabe, ist mit hohem Erfassungsaufwand verbunden und zudem fehleranfällig. Daher sollen die Eingabemasken zukünftig nicht mehr manuell, sondern automatisch befüllt werden. Möglich macht das eine Dokumentenanalyse mit optischer Zeichenerkennung (OCR = Optical Character Recognition) ergänzt um eine intelligente Inhaltsanalyse auf Basis von IBM Watson. Die technische Evaluierung ist bereits erfolgt und damit der neue Standard für Lufthansa Technik definiert. Die Umsetzung soll bis Mitte 2018 abgeschlossen werden.

Erhöhte Transparenz im Ersatzteillager

Ein weiterer Fokus liegt auf der optimalen Nutzung von Flächen, denn dadurch sind hohe Einsparpotenziale möglich: Große und sperrige Flugzeugersatzteile brauchen viel Platz und müssen häufig umgelagert werden. Nur so können die Lager stetig verdichtet werden. Gleichzeitig müssen alle Lagerplatz-Umbuchungen manuell im Verwaltungssystem erfasst werden. Durch die Nutzung der selbst entwickelten Lokalisierungsplattform GSE 4.0 (Ground Support Equipment) lassen sich gelagerte Großbauteile ohne Buchung und dadurch mit deutlich weniger Aufwand ganz automatisch auffinden. Zudem wird die Transparenz im Lager erhöht. Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt in München soll eine Übertragbarkeit auf andere Standorte der LTLS geprüft werden.

Auch der Einsatz digitaler Assistenten, wie beispielsweise von sogenannten Smart Wearables, ist Bestandteil des Digitalisierungsprogramms: Zurzeit erprobt LTLS den smarten Datenhandschuh der Firma Proglove mit integriertem 2D-Scanner. Die Mitarbeiter müssen ihre mobilen Scanner nicht mehr in der Hand halten. Die Hände bleiben frei, aufwändige Dateneingaben entfallen und die Effizienz beim Check-In und in den Folgeprozessen wird gesteigert. Eine Weiterentwicklung mit integriertem Display ist in Planung, die Pilotanwendungen hierfür sollen schon im ersten Halbjahr 2018 starten. (ig)