Budget-Prognosen für 2018 optimistisch

 Budget-Prognosen für 2018 optimistisch

Um den Anschluss an die Weltspitze nicht zu verpassen und ihre Position im Wettbewerb zu behaupten, müssten Konzerne jetzt schnell Ergebnisse erzielen und damit auch in ihre Technologie investieren. Bild: BVC

Im kommenden Jahr erhöht voraussichtlich knapp jedes zweite Unternehmen (48,9 Prozent) in Deutschland, Österreich und der Schweiz sein IT-Budget. Etwa jedes zehnte (10,4 Prozent) sogar um mehr als zehn Prozent. Kürzen müssen 2018 knapp 15 Prozent (14,6 Prozent) der CIOs (Chief Operation Officers) etwa so viele wie auch im Jahr zuvor (16,1 Prozent). Damit setzt sich der positive Trend der vergangenen 24 Monate fort, das zeigt ein Vorab-Ergebnis der von Capgemini durchgeführten IT-Trends-Studie. Heuer nahmen 121 IT-Verantwortliche von Großunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz teil.

Aus der Teilnehmergruppe, die zu den 500 größten Unternehmen im deutschsprachigen Raum zählen, rechnen 2018 auffallend viele mit höheren IT-Budgets. Für 2019 schätzen diese IT-Verantwortlichen die Lage noch positiver ein: Rund ein Drittel (34,4 Prozent) geht von einem Budget-Zuwachs im einstelligen Bereich aus und ein weiteres Viertel (25 Prozent) erwartet sogar einen Anstieg von mehr als zehn Prozent. „International agierende Unternehmen stehen zunehmend im Wettbewerb mit branchenfremden Technologieunternehmen“, erklärt Dr. Uwe Dumslaff, Chief Technology Officer bei Capgemini in Deutschland. „Diese setzen in vielen digitalen Bereichen wie beispielsweise beim Kundenservice neue Maßstäbe“. Um den Anschluss an die Weltspitze nicht zu verpassen und ihre Position im Wettbewerb zu behaupten, müssten Konzerne jetzt schnell Ergebnisse erzielen und damit auch in ihre Technologie investieren.

Industrie erhöht IT-Budgets stärker als Finanzbranche

Ihren bereits vor drei Jahren eingeschlagenen Investitionskurs setzen Finanzdienstleister jetzt auf etwas moderaterem Niveau fort, während die IT-Budgets in der Automobilbranche stark steigen. Andere Unternehmen aus der Fertigungsindustrie verzeichnen prozentual die höchsten Budget-Zuwächse: 2018 und 2019 rechnen jeweils mehr als 80 Prozent der befragten CIOs mit höheren Investitionen. „In der Industrie insgesamt geht es jetzt vor allem um die Entwicklung neuer innovativer Produkte und Services als Ergebnis der Digitalisierung sowie um die Erhöhung der Endkundenzufriedenheit“, erläutert Thomas Heimann, Principal Enterprise Architect bei Capgemini & Co-Autor der IT-Trends-Studie. Darüber hinaus wollten die Automobilhersteller Agilität und Flexibilität weiter ausbauen, während die anderen Fertigungsindustrien die operative Effizienz angingen. Für beide scheine jetzt klar zu sein, wohin die Reise gehe und welche Innovationen zur Marktreife gebracht werden sollten.

Nach Meinung der CIOs und IT-Verantwortlichen finanziert die IT-Seite mit zwei Dritteln (66,7 Prozent) den Löwenanteil der Innovationprojekte im Unternehmen. Die Fachseite gibt lediglich das Geld für rund ein Drittel der Vorhaben. Die Situation ist von Branche zu Branche allerdings sehr unterschiedlich: Während in der Automobilbranche rund 54 Prozent der Projekte von der Fachseite bezahlt werden, sind es bei anderen Unternehmen aus der Fertigungsindustrie lediglich rund 26 Prozent.

IT spielt durch Digitalisierung größere Rolle

In der Regel hat der Hauptgeldgeber großen Einfluss auf die Umsetzung der Innovationsprojekte. Die Einstellung „wer zahlt, bestimmt“ ist bei Versicherungen, bei Banken und Finanzdienstleistern sowie in der Automobilbranche aber stärker ausgeprägt als beispielsweise bei anderen Unternehmen aus der Fertigungsindustrie. „Fach- und IT-Abteilung sollten bei Innovationsprojekten immer eng kooperieren, zumal technologische Aspekte mit zunehmender Digitalisierung dabei eine immer größere Rolle spielen“, empfiehlt Dr. Uwe Dumslaff. Von einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit seien die meisten Unternehmen allerdings noch ein gutes Stück entfernt. Nur knapp ein Viertel der befragten CIOs habe angegeben, immer gleichberechtigt mit der Fachabteilung zusammenzuarbeiten, unabhängig davon, wer das Projekt finanziere. (ig)