Innovative Forschung zum hochautomatisierten Fahren

 Innovative Forschung zum hochautomatisierten Fahren

An der Leibnitz-Universität in Hannover können Studenten am Institut für Mikroelektronische Systeme, Fachgebiet Architekturen und Systeme, jetzt an einem neuen Elektro-Forschungsfahrzeug, im Bereich des hochautomatisierten Fahrens forschen. Foto: Hannover.de

Autonome Systeme stellen eine der großen Herausforderungen der zukünftigen Mobilität dar. Technische Aspekte, Komfort, Effizienz und vor allem Sicherheit stehen bei der Entwicklung von intelligenten Fahrzeugen im Fokus. Das Institut für Mikroelektronische Systeme, Fachgebiet Architekturen und Systeme, der Leibnitz Universität Hannover, verfügt jetzt über ein neues Elektro-Forschungsfahrzeug, um im Bereich des hochautomatisierten Fahrens besonders effektiv forschen zu können.

Das Fahrzeug „Platform for the Analysis of Next-gen Driver Assistance“ (PANDA) wird in mehreren öffentlich geförderten Forschungsprojekten der Bundesministerien für Wirtschaft (BMWi) und Bildung und Forschung (BMBF), in EU-Forschungsprojekten und in Kooperation mit der Industrie eingesetzt. So können unter anderem neuartige Algorithmen und Signalverarbeitungsarchitekturen für zukünftige Fahrfunktionen untersucht werden. Ein Schwerpunkt, der durch die Arbeit mit PANDA möglich wird, ist die Verarbeitung sehr großer Datenmengen, die mittels der am Fahrzeug angebrachten Sensoren gewonnen werden können.

Sensordatenfusion sorgt für eine hohe Robustheit des Systems

Ausgestattet mit Radar, Lidar (eine dem Radar verwandte Methode zur optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung) und Kamerasensoren nimmt das Fahrzeug die Umwelt auf. Aus diesen Daten kann dann eine detaillierte Rekonstruktion der Umwelt vorgenommen werden. Diese Sensordatenfusion sorgt für eine hohe Robustheit des Systems bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen. „Unsere Forschung eröffnet ganz neue Möglichkeiten im Bereich Sensordatenfusion und Neuronale Netze für urbane Szenarien“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Holger Blume, Leiter des Instituts für Mikroelektronische Systeme an der Leibnitz Universität Hannover. Die emissionsfreie Plattform des modifizierten, elektrischen Leichtkraftfahrzeugs, das vorher bei der französischen Post für die Briefzustellung im Einsatz war, biete hierfür perfekte Rahmenbedingungen. Auch in der Lehre wird das Fahrzeug zum Einsatz kommen: Studierende können ihre selbstentworfenen Fahrerassistenzalgorithmen auf einer realen Plattform verifizieren.

Veranstaltung an der Leibniz Universität Hannover zum Thema „Autonomes Fahren“

Bei der Veranstaltung „Autonomous Systems University“ am Mittwoch, 29. November 2018, im Lichthof des Hauptgebäudes, geht es zum einen um die Ressourcen, die die Region Hannover zum Thema „Autonomes Fahren“ bietet, aber auch um wissenschaftliche Ansätze. Von 9 Uhr an sprechen verschiedene Referenten über Anwendungsfälle, Anforderungen, Produktionsautomatisierung oder künstliche Intelligenz. Die Tagung ist eine Kooperationsveranstaltung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft hannoverimpuls und der studentischen Vereinigung HorsePower Hannover e.V. Die Mitglieder des studentischen „Rennstalls“ HorsePower bauen Rennwagen und nahmen 2017 zum ersten Mal am „Driverless“-Wettbewerb der Rennserie teil. (ig)