Industrie 4.0 geht nur gemeinsam: Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung arbeiten zusammen

 Industrie 4.0 geht nur gemeinsam: Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung arbeiten zusammen

Das CIIT bietet den Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung die Möglichkeit, gemeinsam unter einem Dach Grundlagenforschung zu betreiben und Produkte bis zur Marktreife zu entwickeln. Bild: CIIT Lemgo

Seit gut einem Jahr ist Aventics, ein Hersteller von Pneumatik-Komponenten und -systemen sowie kundenspezifischen Anwendungen, ein strategischer Partner des Lemgoer Forschungs- und Entwicklungszentrums Centrum Industrial IT (CIIT). Erste Projekte sind bereits realisiert, in Kürze soll die Zusammenarbeit mit Entwicklern und Forschern der CIIT-Partner weiter ausgebaut werden. Dabei sollen vor allem die Industrie 4.0-Aktivitäten im Vordergrund stehen.

„Industrie 4.0 ist auf eine Vernetzung aller Komponenten und Systeme im industriellen Umfeld fokussiert und kann deshalb nicht von einer Person oder einem Unternehmen alleine gelöst werden, sondern nur im Verbund“, ist Wolf Gerecke, Director Strategic Product Management bei Aventics, überzeugt. Am Ende müssten alle Komponenten miteinander kommunizieren können und dazu brauche es Umgebungen, in denen man mit Unternehmen, die auf der gleichen Spur unterwegs seien, etwas ausprobieren und forschen könne. „Dazu ist das CIIT optimal geeignet“, so Gerecke weiter.

Grundlagenforschung betreiben und Produkte zur Marktreife bringen

Speziell beim Thema „Industrie 4.0“ hat Aventics die Notwendigkeit erkannt, dass man sich zu Netzwerken zusammenschließen muss, um an dem Thema zu arbeiten. Das CIIT bietet den Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung die Möglichkeit, gemeinsam unter einem Dach Grundlagenforschung zu betreiben und Produkte bis zur Marktreife zu entwickeln. Die Kombination aus Verein und Forschungsgemeinschaft erlaubt es, Ideen informell zu diskutieren und in der benachbarten SmartFactoryOWL, der Lemgoer Forschungs- und Demonstrationsfabrik des Fraunhofer IOSB-INA und der Hochschule OWL (Ost Westfalen Lippe), direkt auszuprobieren. Für das Laatzener Unternehmen ist das CIIT die ideale Ergänzung, für die eigenen Aktivitäten im Handlungsfeld Industrie 4.0 marktgerechte Lösungen zu entwickeln. Für die Forschungsgemeinschaft wiederum runden die Pneumatik-Spezialisten das Portfolio ab.

Zwei konkrete Projekte hat Aventics bereits im CIIT durchgeführt. So wurde zusammen mit dem Fraunhofer Institut vor Ort eine Studie erstellt, wie man Industrie 4.0 optimal umsetzen könnte. Ein zweites Projekt lief mit der Firma Boge Kompressoren. „Am besten ist es immer, wenn Verbraucher und Erzeuger miteinander kommunizieren können, wie es in der Energiewirtschaft bereits mit den intelligenten Stromnetzen passiert.“ Ähnlich wollte Boge mit seinen Kompressoren ein intelligentes Druckluftnetzwerk entwickeln. Aventics hatte die Pneumatik dazu. Folgeprojekte im Umfeld des CIIT sind schon in Sicht: Es geht um Anomalie-Erkennung auf Komponentenebene und Konzepte zur Integration von Komponenten verschiedener Hersteller zu vernetzten Systemen. (ig)