Ausgezeichnete Innovationen rund um die Brennstoffzelle

 Ausgezeichnete Innovationen rund um die Brennstoffzelle

Strom aus Abfall und effiziente Zellen: Der f-cell award zeichnet innovative Projekte rund um die Brennstoffzelle aus. Foto: malp/Fotolia

Der Innovationspreis f-cell award honoriert anwendungsnahe Entwicklungen im Bereich der Brennstoffszelle. Das Preisgeld von je 10 000 € geht diesmal an Entwickler eines Filtersystems, das die Lebensdauer von Brennstoffzellen erhöht und an Forscher, die mithilfe einer mikrobiellen Brennstoffzelle Strom aus Abwasser generieren wollen.

Der „f-cell award – Innovationspreis Brennstoffzelle“ prämiert jährlich anwendungsnahe Entwicklungen aus dem Innovationsfeld Brennstoffzelle. Der vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) ausgeschriebene Preis zeichnet industrielle Anwendungen in der Kategorie „products & market“ und wissenschaftliche Innovationen in der Kategorie „research & development“ aus.

Das Preisgeld von 10 000 € geht für die Entwicklung eines innovativen Luftfilters für Brennstoffzellen in der ersten Kategorie an Freudenberg Filtration Technologies aus Weinheim. In der forschungsnahen Kategorie überzeugt das Institut für Textiltechnik Augsburg (ITA) der Universität Augsburg in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Mikrobiologie (iAMB) der RWTH Aachen mit der Entwicklung neuartiger Elektroden für mikrobielle Brennstoffzellen.

Award soll weitere Innovationen anreizen

Der f-cell award 2017 unterstreiche nach Ansicht seiner Ausrichter die Marktreife der Brennstoffzellentechnologie in Europa. „Mit dem Preis wollen wir herausragende Entwicklungen in einem der interessantesten Technologiefelder unserer Zeit würdigen und weitere Innovationen anreizen“, so Franz Untersteller, Landesminister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Dr. Walter Rogg, Geschäftsführer der WRS betont außerdem, dass die Brennstoffzelle bei einer Vielzahl von Anwendungen einsetzbar sei und auch Brücken zu anderen Technologien schlagen könne.

Längere Lebensdauer für Brennstoffzellen mit neuem Filtersystem

Das von Freudenberg Filtration Technologies entwickelte Zuluft-Filtersystem erhöht den Wirkungsgrad und die Lebensdauer von Brennstoffzellen, indem es unter anderem den Strömungswiderstand im Filtersystem senkt. Kern der Entwicklung ist die Trennung der Filterstufen für basische und saure Gase. Hierfür fängt das System zunächst die in der Zuluft enthaltenen basischen Gase wie Ammoniak ab. Danach wird eine speziell ausgerüstete Aktivkohle verwendet, die schwefelhaltige saure Gase aufnimmt. Abschließend filtert ein Partikelfilter mit Mikrofaserlage Partikel im Bereich von 200 nm. Dieses effiziente Filtersystem kann im mobilen, portablen sowie im stationären Bereich für Niedertemperatur-Polymerelektrolytmembran-, Hochtemperatur-PEM- und Festoxid-Brennstoffzellensysteme (SOFC) eingesetzt werden.

Aus Abwasser wird Strom – die Mikrobielle Brennstoffzelle

Im Bereich „research & development“ überzeugten Forscher die Jury mit ihrem Konzept für eine neuartige Bio-Anode in Mikrobiellen Brennstoffzellen (MBZ). Diese Zellen basieren auf speziellen mikrobiellen Bio-Katalysatoren, die organisches Material oxidieren und die dabei freiwerdenden Elektronen auf eine Elektrodenoberfläche übertragen können. Dadurch könnten die in Abwässern enthaltenen organischen Bindungen abgebaut und gleichzeitig Strom erzeugt werden. Das Forschungsvorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Neue Produkte für die Bioökonomie„ gefördert. „Das Projekt ermöglicht ein völlig neues Anwendungsfeld, nämlich Abwasser nachhaltig zu reinigen und hierbei gleichzeitig Strom zu gewinnen“, so Untersteller.

Gestiftet wird das Preisgeld vom Land Baden-Württemberg. Die 10 Mitglieder der Jury stammen aus der Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.

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