Weltweit größte SLM-Anlage nimmt Betrieb in Aachen auf

 Weltweit größte SLM-Anlage nimmt Betrieb in Aachen auf
Die FH Aachen und das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik (ILT) haben im gemeinsam betriebenen „Zentrum für 3D-Druck“ ein Exemplar der weltweit größten Laserstrahlschmelzanlage in Betrieb genommen: Die „XLine 2000R“ von Concept Laser spielt eine Hauptrolle im Forschungsprojekt SLM-XL, das den Produktionsprozess von großen Metallbauteilen optimieren soll.

Die offizielle Einweihung der SLM-Anlage auf dem Campus-Boulevard mit rund 40 geladenen Gästen aus Industrie und Forschung ist gelungen. Im Mittelpunkt stand eines von wenigen Exemplaren der weltweit größten Laserschmelzanlage (SLM: Selective Laser Melting), mit denen sich dank eines sehr großen Bauraums (800 x 400 x 500 mm³) Metallbauteile mit einem Volumen von maximal 160 l herstellen lassen.

Gemeinsame Weiterentwicklung der SLM-Prozesskette

Das System wird eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung der gesamten SLM-Prozesskette für großvolumige, metallische Bauteile im Rahmen des dreijährigen Forschungsprojektes SLM-XL einnehmen. Das Aachener Zentrum für 3D-Druck setzt dabei auf Teamwork: Regionale klein- und mittelständische Unternehmen sowie renommierte Firmen aus der additiven Fertigung gehen mit den Experten der FH Aachen und des Fraunhofer ILT gemeinsam wichtige Ziele an.

Zum einen soll SLM-XL die Fertigung von großvolumigen Funktionsprototypen (z.B. für die Automobilindustrie) beschleunigen, um so die oft extrem langen und kostenintensiven Entwicklungsprozesse signifikant zu verkürzen. Zum anderen plant das Projektteam den 3D-Druck großvolumiger, funktionsangepasster Werkzeuge, die sich mit konventionellen Fertigungsprozessen nicht oder nur mit sehr großem Aufwand herstellen lassen.

Einstieg in die XXL-Klasse

Doch nicht nur die Teilnehmer des Forschungsprojekts SLM-XL, an dem sich mehr als 15 Projektpartnern aus verschiedenen Industriebereichen beteiligen, profitieren von der neuen SLM-Anlage. Sebastian Bremen, Teamleiter SLM Produktivität am Fraunhofer ILT: „Die neue gemeinsame SLM-Anlage bietet kleinen und mittleren Unternehmen die Chance, eigene Additiv-Projekte im XXL-Format auf einer Anlage für zwei Millionen Euro zu realisieren, die sie sich in der Regel nicht selbst anschaffen können. Damit erhalten auch KMU dank des Aachener Zentrums für 3D-Druck den Zugang zu einer Technologie, die sie wettbewerbsfähiger und innovativer machen kann. Zudem ist diese Anlage ein weiterer wichtiger Schritt zur Etablierung der gemeinsamen Forschungsgruppe zwischen Fraunhofer ILT und der FH Aachen.“

Petra Nolis ist Gruppenleiterin Kommunikation am Fraunhofer-Institut für Lasertechnik (ILT)