Auftragseingänge Mai 2017: Bestellungen legen kräftig zu

 Auftragseingänge Mai 2017: Bestellungen legen kräftig zu
Im Mai hat der Auftragseingang sein Vorjahresniveau deutlich übertroffen und damit ein klares Signal für weiteres Wachstum gesetzt – entsprechend hat der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) seine Jahreswachstumsprognose angehoben.

Um real 17 % lagen die Auftragseingänge im Mai 2017 über jenen des Vorjahresmonats. VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers dazu: „Die Stimmung in den Unternehmen ist ausgesprochen gut. Alles steht bereit für einen neuen Aufschwung.“ Der Verband erhöht daher seine Jahresprognose für die reale Maschinenproduktion in Deutschland von bisher plus 1 % (Stand Oktober 2016) auf nun plus 3 %. Für den Zeitraum Januar bis April wies die Produktion zusammengefasst einen Zuwachs von 2,3 % im Vergleich zum Vorjahr auf.

Gute Gründe für mehr Optimismus
Für eine Prognoserevision sprechen nach Auffassung der VDMA-Volkswirte im Wesentlichen drei Gründe: Erstens ist der Auftragseingang – vor allem aus den Euro-Partnerländern – in den ersten fünf Monaten des Jahres deutlich stärker gestiegen als erwartet. Zweitens gibt es berechtigte Hoffnungen, dass das Inlandsgeschäft stärker anzieht als bisher prognostiziert: „Die Kunden im Verarbeitenden Gewerbe sind weiter optimistisch gestimmt, die Kapazitäten sind gut ausgelastet und es gibt Nachholbedarfe beim Investieren und Modernisieren“, so Wiechers. Drittens entwickeln sich die Geschäfte mit Asien (und hier vor allem mit China) deutlich besser als erwartet – in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres haben die Maschinenexporte aus Deutschland nach China um 15 % zugelegt.
Angesichts der aktuellen Entwicklungen in wichtigen Kundenländern – insbesondere den USA und dem Vereinigten Königreich – sieht der Maschinenbauverband gleichwohl noch Risiken auf dem Weg zu einem Wachstum von 3 %: „Das Umfeld, in dem wir uns bewegen, ist nach wie vor fragil“, mahnt der VDMA-Chefvolkswirt.
Zweistellige Zuwächse der Bestellungen
Im Mai stiegen die Bestellungen aus dem Ausland um real 23 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufträge aus den Euro-Partnerländern konnten den guten Trend der vergangenen Monate mit einem Plus von 34 % noch weiter ausbauen; die Nachfrage aus den Nicht-Euroländern (plus 20 %) legte erstmals in diesem Jahr mit einer zweistelligen Wachstumsrate zu. Im Inland wurde im Mai ebenfalls ein erfreuliches Orderwachstum von 5 % erzielt.
Im Dreimonatsvergleich März bis Mai legte der Auftragseingang im deutschen Maschinenbau um real 4 % zum Vorjahr zu. Die Bestellungen aus dem Ausland erhöhten sich um 4 %, wobei für die Euro-Partnerländer ein Plus von 23 % zu verzeichnen war, während die Orders aus den Nicht-Euro-Ländern leicht um 1 % zurückgingen. Im Inland wurde ein Plus von 2 % erzielt.
Hohes Wachstum auch in BaWü
Im Mai rangierte der Auftragseingang im baden-württembergischen Maschinenbau mit einem Plus von 11 % gegenüber dem Vorjahresmonat ebenfalls auf einem hohen Niveau. Treiber war – wie auch im Bund – insbesondere das Ausland mit einem satten Plus von 22 %; das Inland dagegen verzeichnete einen Rückgang bei den Bestellungen von 8 %.
Der Zuwachs von 13 % im statistisch stabileren Drei-Monats-Zeitraum März bis Mai 2017 wurde ebenfalls klar durch die Orders aus dem Ausland befördert: „Die positive Entwicklung bei den Auftragseingängen im laufenden Jahr ist stark durch die Bestellungen aus den Nicht-Euro- und Euro-Partnerländern getragen. Die weltweite Nachfrage nach Maschinen und Anlagen ist wieder in Schwung gekommen“, so Dr. Dietrich Birk, Geschäftsführer VDMA Baden-Württemberg.
Auch in NRW herrscht Optimismus vor
Die Auftragseingänge der nordrhein-westfälischen Maschinenbauer verzeichneten im Mai 2017 ein Plus von 11 %. Die Inlandsnachfrage zog um 1 % an, das Auslandsgeschäft lag 17 % über dem Vorjahresniveau. Der Dreimonatsvergleich März bis Mai 2017 zeigt ein Plus von 5 % gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum: Bei den Inlandsaufträgen ging es um 3 % nach oben, die Orders aus dem Ausland zogen um 6 % an. Der Nachfragezuwachs aus dem Euro-Raum fiel dabei mit 13 % deutlich stärker aus als jener aus den Nicht-Euro-Ländern (plus 3 %).
Die EU ist insgesamt weiterhin die größte Absatzregion der nordrhein-westfälischen Maschinen- und Anlagenbauer. Die Auftragseingänge aus dem Euro-Raum profitierten vom Anziehen der Konjunktur innerhalb der EU und waren mit einem Wachstum von 24 % gegenüber dem Vorjahresmonat ein wesentlicher Treiber der positiven Entwicklung im Mai 2017.
„Der Mai stimmt optimistisch in diesen schwierigen und von internationalen Herausforderungen geprägten Zeiten. Wir hoffen, dass sich die gute Entwicklung weiter verstetigen wird und blicken zuversichtlich auf die im nächsten Monat vorliegenden Halbjahresergebnisse“, erklärt Hans-Jürgen Alt, Clustermanager ProduktionNRW.
Holger Paul ist Leiter Kommunikation und Pressesprecher beim Verein Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).