Stimmungsbarometer des IDL zum Stand der Umsetzung

 Stimmungsbarometer des IDL zum Stand der Umsetzung
Unternehmen ordnen sich tendenziell dem Stadium „fortgeschrittener Anfänger“ zu; Cloud-Lösungen kommen aktuell primär für organisatorische Aufgaben zum Einsatz; Forderungen nach einem Abbau technologischer und gesetzlicher Hürden werden lauter: So lauten einige Kernaussagen einer Studie zum Stand der Digitalisierung, welche das Systemhaus IDL durchgeführt hat.

Das Ziel ist erkannt, der Kurs bereits angelegt: Viele Unternehmen unterschiedlicher Branchen beschäftigen sich mittlerweile konkret mit der digitalen Transformation. Das geht aus der Befragung hervor, die IDL zusammen mit der Unternehmensberatung 7BC Ende 2016 bei 80 Unternehmen durchgeführt hat (ein „Management Summary ist am Ende dieses Artikels verlinkt).

Dem „Stimmungsbarometer Cloud – Digitalisierung – Umsatzchancen“ zufolge nutzt die Mehrheit der Befragten bereits aktiv Cloud-Services und prognostiziert weiteres Potenzial in den Bereichen Kundenmanagement und neuer Business-Modelle. Zuvor wird jedoch noch akuter Handlungsbedarf auf vielen Ebenen gesehen. Notwendig ist beispielsweise ein Verständnis darüber, was Digitalisierung und Cloud konkret bedeuten und worin diese sich unterscheiden. Eine weitere zentrale Forderung stellt die Abschaffung technologischer und legaler Hürden dar. Nicht zuletzt als wird die Notwendigkeit gesehen, Bewusstsein sowie strukturelle und organisatorischen Voraussetzungen für die Einführung von Cloud-Lösungen sowie die Umsetzung von Digitalisierungsstrategien in den Unternehmen zu schaffen.
Ausgewählte Ergebnisse in Stichpunkten
  • So gut wie alle Unternehmen befinden sich in der digitalen Transformation und sehen ihr Unternehmen auf einer Skala von 1 bis 5 mit einem Durchschnittswert von 2,7 quasi als „fortschrittlichen Anfänger“.
  • Cloud-Services sind aktuell vornehmlich für administrative, organisatorische und kollaborative Aufgaben im Einsatz. Mobiltechnologien und Cloud werden als technologische Haupttreiber der nächsten vier bis sieben Jahre gesehen – aber auch Technologien der übernächsten Generation sind bereits im Gespräch.
  • Datensicherheitsbedenken und ein träger Gesetzgeber behindern vor allem die Public Cloud; die Hybrid Cloud wird als wahrscheinlichstes Zukunftsmodel gesehen.
  • Optimierter Kundenservice und die Umsetzung neuer Geschäftsmodelle bieten in Zusammenhang mit Datennutzung spannende Zukunftspotenziale.
  • Herausforderungen auf dem Weg der Digitalisierung sind vielfältig und gehen über Technologie weit hinaus.
  • Fazit
  • Wesentliche Ansatzpunkte, um die Digitalisierung voranzubringen, liegen unter anderem im eigenen Unternehmen und der internen Organisation verborgen. Eine gerade für den Mittelstand vielversprechende Strategie besteht darin, in einem konzeptionellen Vorgehen „von innen heraus“ über die eigene IT-Abteilung zu starten. Mit Hilfe einer strukturierten Transformation der eigengenutzten Applikationen lassen sich das Verständnis zu Strukturen von Digitalisierung und Cloud aufbauen, eigene Ressourcen schaffen und – darauf basierend – eine zielführend-effiziente Annäherung an neue Geschäftsmodelle erfolgen.
Zur Untersuchung
Die 80 Teilnehmer der Befragung repräsentieren einen guten Querschnitt unterschiedlicher Branchen in Deutschland. Den größten Anteil hat die Informationstechnologie mit 31 %, es folgen Unternehmensberatungen mit 20 % und Vertreter aus der produzierenden Industrie mit 17 %.
Insgesamt sind Unternehmen aus verschiedensten Branchen vertreten, von der Energiewirtschaft über Gesundheitswesen, Genussmittel, Immobilien, Logistik und Touristik bis hin zu Versicherungen, Wirtschaftsprüfungsunternehmen und dem öffentlichen Sektor.
Martina Overmann ist für die Agentur Ars Publicand in Rodalben tätig.