Verändert heute Prozesse und morgen Strategien

 Verändert heute Prozesse und morgen Strategien
Künstliche Intelligenz (KI) ist in deutschen Unternehmen bereits angekommen und verändert die Art, wie Organisationen agieren und Entscheidungen treffen. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Sopra Steria erwarten sieben von zehn befragten Managern außerdem, dass KI bis zum Jahr 2025 einen großen bis sehr großen Einfluss auf die Unternehmensstrategie haben wird.

Für die Erhebung waren im Februar diesen Jahres über 200 Geschäftsführer, Vorstände und Führungskräfte aus Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern befragt worden. Zusammen mit der Studie und in Kooperation mit dem F.A.Z.-Institut hat Sopra Steria auch einen „Managementkompass Künstliche Intelligenz“ mit konkreten Handlungsempfehlungen veröffentlicht, wie Unternehmenslenker die Potenziale von KI auf allen Ebenen ausschöpfen können.

KI auf dem Vormarsch
In fast jedem zweiten deutschen Unternehmen (46 %) ist künstliche Intelligenz Chefsache, und die Geschäftsführung treibt selbst den Einsatz voran. Dabei stellen die Befragten bereits heute deutliche Veränderungen in Form von Kosteneffekten bei Prozessen und Abläufen in fast allen Unternehmensbereichen fest. Dennoch ist der Einfluss der KI auf die Unternehmensstrategie bei mehr als jedem zweiten Befragten (57 %) noch relativ gering; nach Ansicht der befragten Führungskräfte wird sich das in Zukunft jedoch deutlich verändern: Mehr als 70 % der Entscheider prognostizieren für ihr Unternehmen ab 2025 einen großen bis sehr großen Einfluss der KI auf die Unternehmensstrategie.
„Künstliche Intelligenz kann in den nächsten zehn Jahren zu einem echten Game Changer werden, indem sie Innovationen beschleunigt und ganz neue Geschäftsmodelle ermöglicht“, sagt Urs M. Krämer, CEO von Sopra Steria Consulting. „Wir haben mit unserer Studie festgestellt, dass KI-Lösungen schon heute die notwendige Reife haben, um die Effizienz einzelner Prozesse signifikant zu erhöhen. Jetzt geht es darum, das Thema nicht nur auf der operativen, sondern auch auf der strategischen Ebene anzugehen, um das technologische Potenzial auszuschöpfen und echte Mehrwerte für Kunden und Mitarbeiter zu schaffen.“
Heute Kosten senken, morgen Innovationen anstoßen
KI soll den Unternehmen helfen, die stetig wachsende Datenflut zu beherrschen, sagen 41 % der befragten Entscheider – ebenso viele setzten auf die Reduzierung von Arbeitskosten. Die Beschleunigung von Prozessen (36 %), die Verringerung von Routineaufgaben (34 %) sowie die Bewertung von Informationen (31 %) sind weitere, häufig genannte Ziele.
Auch auf der Kundenseite wird das Innovationspotenzial von KI durchaus schon gesehen: Immerhin 37 % der Befragte geben an, dass sie ihre Angebote mit Hilfe von KI besser auf Kundenbedürfnisse zuschneiden können. Zudem erhoffen sich die Befragten eine zielgenauere Kundenansprache (34 %) und eine bessere Nutzererfahrung (30 %). 17 % schließlich wollen KI nutzen, um ganz neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.
Heute IT und Verwaltung, morgen Kundenservice und HR
Derzeit wird KI hauptsächlich in Form von Chat Bots eingesetzt, bei dem Roboter über Chatfenster einfache Auskünfte erteilen. Die größten Einsatzbereiche der Zukunft werden aber vor allem in intelligenten Automatisierungstechnologien und digitalen Assistenten gesehen: Gut jeder Zweite (49 %) sieht in der Automatisierung das größte Potenzial für die Unternehmensentwicklung, 43 % setzen auf digitale Assistenten. Für jeden Dritten bieten aber auch die Bereiche Knowledge Management Software (37 %) sowie intelligente Sensorik (33 %) großes Potenzial.
IT (32 %) und Produktion bzw. Operations (30 %) sind momentan die Unternehmensbereiche, in denen KI am häufigsten eingesetzt wird. In beiden Bereichen hat KI bereits heute einen positiven Einfluss – vor allem auf die Kosten. In Zukunft will jeweils fast die Hälfte der Befragten (45 %) KI in den Bereichen Kundenservice und Human Resources nutzen, 40 % planen den Einsatz in der Beschaffung.
Jeder Dritte sorgt sich um den Datenschutz
Beim Einsatz von KI im eigenen Unternehmen fühlt sich fast jeder zweite Befragte (48 %) derzeit noch von unausgereiften Technologien ausgebremst. Mangelndes Know-how und fehlendes Verständnis für die Möglichkeiten von KI seitens der Mitarbeiter sind für 36 bzw. 40 % der Befragten eine große Herausforderung, und jeder Dritte sorgt sich um den Datenschutz. Bedenken herrschen aber auch wegen eines möglichen Abbaus von Arbeitsplätzen (28 %), und 27 % befürchten, dass sie KI-basierte Entscheidungen nicht nachvollziehen könnten.
Dennoch will die Mehrheit der Firmen künftig verstärkt in KI-Technologien investieren: Schon heute stehen in mehr als jedem zweiten Unternehmen Ausgaben für KI mindestens gleichberechtigt neben anderen Investitionen. Sechs von zehn Führungskräften rechnen in den nächsten fünf Jahren sogar mit einem höheren Stellenwert.
Managementkompass mit Handlungsempfehlungen
„Trotz mancher Vorbehalte gegenüber künstlicher Intelligenz zeigen die Unternehmen eine erfreuliche Investitionsbereitschaft. Jetzt gilt es einerseits konkrete strategische Konzepte zu entwickeln und gleichzeitig bestehende Bedenken ernst zu nehmen sowie eine transparente Diskussion zu führen – sowohl über den Nutzen von KI als auch über die Folgen für bestehende Prozesse und Stellenprofile“, so Urs M. Krämer. Um diese Diskussion argumentativ zu unterfüttern, hat Sopra Steria Consulting gemeinsam mit dem F.A.Z.-Institut den „Managementkompass Künstliche Intelligenz“ veröffentlicht.
Der Kompass behandelt beispielsweise, welche Potenziale künstliche Intelligenz kurz- und mittelfristig bieten kann und welche Vorteile Unternehmen schon jetzt davon haben. Darüber hinaus zeigt er gleichzeitig mögliche Implikationen von Automatisierungsmaßnahmen für die Arbeitswelt auf. Der Managementkompass bietet auch eine Übersicht über unterschiedliche Anwendungsbereiche wie Vertrieb und Service, Beratung, Personalmanagement und Kundendienst.
Über eine ausführliche Checkliste können Unternehmen die Roadmap für den Einstieg in KI konkret planen, indem sie ihre eigene Position bestimmen, ihre IT-Infrastruktur auf Tauglichkeit überprüfen und die Unternehmensprozesse darauf abklopfen, inwieweit sie sich für KI-Pilotprojekte eignen. „Was für die gesamte digitale Transformation gilt, lässt sich auf künstliche Intelligenz übertragen: Den größten Nutzen erzielen Unternehmen, wenn sie Aktionismus vermeiden und stattdessen ihre KI-Strategie in ihre Gesamtunternehmensstrategie einbetten“, so Krämer.
Einen Link zum „Managementkompass Künstliche Intelligenz“ finden Sie unten stehend.
Lennart Meyer ist für die Agentur Faktor 3 in Hamburg tätig.
http://f3.hqlabs.de/Helper/LinkHelper.aspx?mailingId=1770444&key=1dc6f16426e090a5e1d5dedd6a0ac1cc1a5036dc&href=https%3A%2F%2Fwww.soprasteria.de%2Fnewsroom%2Fpublikationen%2Fpublication%2Fmanagementkompass-k%25C3%25BCnstliche-intelligenz