Mobilität von morgen benötigt zwingend Technologieoffenheit

 Mobilität von morgen benötigt zwingend Technologieoffenheit

Der Maschinenbau nimmt in allen relevanten Technologien eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Mobilität von morgen ein. Bild: BMW

Die Mobilität der Menschen wandelt sich – aber dieser Wandel darf nicht allein durch Regulierung und Grenzwerte für eine Industrie gelenkt werden. Für eine zukunftsfähige Mobilität ist der Einsatz der richtigen Technologie entscheidend. Nur so lassen sich die Herausforderungen in unterschiedlichen Anwendungsbereichen vom Fahrrad über mobile Maschinen bis hin zum Containerschiff meistern.

„Eine Betrachtung in schwarz-weiß ist mit Blick auf den Wandel der Mobilität weder hilfreich noch realistisch. Mit Grenzwerten kann man den Bogen auch überspannen, zum Nachteil für die Menschen und ihre Arbeitsplätze. Das Spektrum der Antriebstechnologie für die Mobilität von morgen ist größer, als viele denken. Synthetische Treibstoffe aus erneuerbaren Energien zum Beispiel bieten völlig neue Möglichkeiten für den Wandel des Antriebs. Zudem sind sie notwendiger Baustein einer Sektorkopplung in der Energiewirtschaft“, betont Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer.

Der Maschinenbau – als klassische Querschnittsbranche – fordert daher eine technologieoffene Politik: „Wenn man die Vielfalt von Mobilität vor Augen hat, für die zukunftsfähige Antriebe notwendig sind, dann führt kein Weg an Technologieoffenheit vorbei. Die Politik muss hierfür die Rahmenbedingungen entsprechend setzen. Außerdem erfordern die großen Transformationsprozesse der Wirtschaft eine Vermeidung von unnötigen Kosten. Wir benötigen mehr Freiraum für Zukunftsinvestitionen“, erklärt Rauen. Eine Betrachtung in schwarz-weiß sei mit Blick auf den Wandel der Mobilität weder hilfreich noch realistisch.

Maschinenbau mit Schlüsselposition

Der Maschinenbau nimmt in allen relevanten Technologien eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Mobilität von morgen ein: Elektro- und Wasserstoffantrieb, Batteriezelle, Effizienz und Umweltverträglichkeit des Verbrennungsmotors sowie die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe aus grünem Strom. „Der Maschinenbau ist technologischer Lösungsgeber mit seinen Produktionstechnologien und das gilt auch für den Wandel der Mobilität“, bekräftigt Rauen.

Aktueller ZEV-Index zeigt zunehmende Attraktivität der Elektromobilität

Im April 2018 hat der VDMA die Studie „Antrieb im Wandel“ vorgelegt, in der ein neu entwickelter ZEV-Index (Zero Emission Vehicle Index) präsentiert wurde. Dieser Index misst die Attraktivität der Elektromobilität im Vergleich zum Verbrennungsmotor. Ein Update des Index zeigt nun, dass auf dem europäischen Markt für das Jahr 2023 die gleiche Attraktivität von Elektroautos und Autos mit Verbrennungsmotor prognostiziert wird – ein Jahr früher als in der ersten Messung. In Europa erreichen batterieelektrische Fahrzeuge und Plug-in Hybride zusammen dann einen Anteil von 42 Prozent an den neu zugelassenen Fahrzeugen.

Für die Märkte USA und China bleibt der Index dagegen unverändert. Demnach wird ein gleicher Attraktivitätsgrad von Elektroautos und Verbrennern in den USA erst im Jahr 2028 erreicht, in China dagegen bereits im Jahr 2022. Getrieben wird diese Entwicklung in allen drei Kernmärkten von politischer Regulierung, den Investitionen der Autoindustrie und ihrer Zulieferer sowie dem Aufbau einer Infrastruktur. In Europa ist die Infrastruktur die größte Hürde, ihr Aufbau wird noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen. (ig)

Das könnte Sie auch interessieren:

Mikromobilität in Europa mit 150 Milliarden Dollar Marktpotential