Vernetzte Lösungen für Energie- und Gebäudetechnik

 Vernetzte Lösungen für Energie- und Gebäudetechnik

In der Energie- und Gebäudetechnik können Vernetzung und KI zu mehr Sicherheit, Effizienz und Komfort beitragen. Bild: Bosch

Bosch wächst mit vernetzten Lösungen für die Energie- und Gebäudetechnik. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr rund 13 Millionen internetfähige Geräte im Unternehmensbereich Energy and Building Technology verkauft: Von vernetzten Heiz-, Kühl- und Lüftungssystemen im Bürogebäude bis zu Smart Home-Anwendungen fürs eigene Zuhause. 2018 wird der Bereich voraussichtlich 5,5 Milliarden Euro Umsatz erzielen, ein Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wechselkursbereinigt liegt es bei sechs Prozent.

In der Energie- und Gebäudetechnik können Vernetzung und KI zu mehr Sicherheit, Effizienz und Komfort beitragen. Ein Beispiel: Spezialkameras des Bereichs Building Technologies erkennen Feuer über smarte Bildauswertung. Der direkte Kamerablick auf mögliche Gefahrensituationen detektiert Flammen oder Rauch binnen Sekunden – und damit noch schneller als herkömmliche Rauchmelder: Rauch muss nicht erst bis zur Decke gelangen, bevor ein Brand erkannt werden kann – ein entscheidender Zeitvorteil, um Schäden zu begrenzen und vielleicht auch Leben zu retten.

„Momentan spricht die ganze Welt über KI – Bosch wendet sie an“, kommentiert Dr. Stefan Hartung, Geschäftsführer des Bereichs Energy and Building Technology Hartung bei Bosch. „In zehn Jahren werden alle elektronischen Bosch-Produkte entweder selbst über KI verfügen oder mit ihrer Hilfe produziert und entwickelt werden.“ Das Unternehmen investiert bis 2021 rund 300 Millionen Euro allein in den Ausbau seines Bosch Center for Artificial Intelligence (BCAI). Derzeit forschen im BCAI weltweit rund 170 Experten, perspektivisch soll die Zahl auf 400 steigen. Sie arbeiten an rund 80 Entwicklungsprojekten – vom automatisierten Fahren bis hin zu Anwendungen in Medizin und Industrie. Dabei ist Bosch nicht allein unterwegs, sondern auch mit akademischen Partnern, etwa den Universitäten Tübingen, Stuttgart und Amsterdam.

Für offene Plattformen, Partnerschaften und Interoperabilität

Auch im Bereich Energie- und Gebäudetechnik setzt Bosch auf Plattformen und Partnerschaften. „In der vernetzten Welt sind viele Geräte und Dienste unterschiedlicher Hersteller im Einsatz“, erläuterte Hartung. „Wir müssen diese Geräte und Dienste vernetzen. Sie müssen sich verstehen und interoperabel, also dialogfähig sein, um Nutzen für die Menschen zu stiften.“ Auch aus diesem Grund wurde erst vor wenigen Wochen die Security and Safety Things GmbH (SAST) als 100-prozentige Bosch-Tochter gegründet.

Das Start-up arbeitet an der weltweit ersten offenen IoT-Plattform für Kamera-Apps im Bereich Sicherheit. SAST stellt erstmals ein Betriebssystem zur Verfügung, mit dem Apps für verschiedene Sicherheitskameras programmiert und gesteuert werden können. Für Updates an Geräten unterschiedlicher Hersteller ist also keine Vielzahl von Software-Varianten mehr notwendig, eine Version genügt. „SAST schafft mit dem offenen und standardisierten Betriebssystem nichts weniger als einen globalen Marktplatz für Anwendungen in Sicherheitskameras“, erklärt Hartung. (ig)